Im Herzen von Roermond, einer Stadt, die für ihre reiche Kultur und historische Bedeutung bekannt ist, steht die Minderbroederskerk, ein faszinierendes Zeugnis jahrhundertelanger Widerstandskraft und architektonischer Pracht. Diese ehemalige Franziskanerkirche, eines der ältesten Denkmäler in Roermond, lockt Besucher mit ihrer bewegten Geschichte und beeindruckenden gotischen Architektur an.
Die Geschichte der Minderbroederskerk, oder der Kirche der Minderbrüder, ist eine Erzählung von Ausdauer und Wandel. Der Franziskanerorden gründete 1307 ein Kloster in Roermond, und im 15. Jahrhundert wurde die Kirche in der Nähe errichtet. Der ursprüngliche Turm der Kirche, bekannt als Minderbroederstoren oder Heiligdomstoren, war bereits um 1600 baufällig und wurde schließlich 1695 abgerissen.
Während der unruhigen Zeiten unter Wilhelm I. von Oranien im Jahr 1572 wurde die Kirche geplündert und teilweise zerstört. Bis 1576 waren die Schäden repariert, nur um 1710 erneut schwere Zerstörungen zu erleiden. Die Kirche blieb bis 1796 im Besitz der Minderbrüder, als sie geschlossen und als Stall und Lager für Stroh und Heu genutzt wurde. Das Inventar der Kirche, einschließlich Altäre, Kanzel und Orgel, wurde 1798 verkauft, und Teile davon befinden sich heute an verschiedenen Orten wie der Kathedrale von Roermond und St. Bavo in Haarlem.
Die Kirche verfiel allmählich und blieb unter dem Verbot von König Wilhelm I. für den Bau von Klöstern geschlossen. Im Jahr 1820 erhielt die neu gegründete Reformierte Garnison-Gemeinde von Roermond einen Teil der Kirche, hauptsächlich den Chor. Der Rest der Kirche diente weiterhin als Lagerraum, bis die Reformierte Gemeinde 1864 das gesamte Gebäude mit finanzieller Unterstützung des Staates und der Synode erwarb.
Von 1906 bis 1908 wurde die Kirche unter der Leitung des Architekten Pierre Cuypers umfassend restauriert und 1908 neu geweiht. Weitere Restaurierungen im Jahr 1947 verwandelten den Chor in ein liturgisches Zentrum, und 1975 wurde die gesamte Dachkonstruktion renoviert. 1986 erhielt die Kirche neue Sitzbänke. Ein starkes Erdbeben im Jahr 1992 verursachte erhebliche Schäden, die bis Mai 1994 repariert wurden.
Die Minderbroederskerk ist eine dreischiffige Backstein-Hallenkirche mit einem dreiseitig geschlossenen Chor, ein klassisches Beispiel gotischer Architektur. Im Inneren schaffen die mit restaurierten Weinrankenmalereien verzierten Rippengewölbe, die von unverputzten Natursteinsäulen getragen werden, eine Atmosphäre von ruhiger Erhabenheit.
Die Kirche beherbergt mehrere historische Elemente, darunter zwei heraldische Steine aus dem Jahr 1664, aufrechte und liegende Grabsteine sowie zwei antike Tafeln in der Sakristei, die bedeutende Ereignisse in der Geschichte des Protestantismus in Roermond dokumentieren. Eine Glocke und ein Glockenstuhl mit einer Uhr aus dem Jahr 1829 tragen zum historischen Charme der Kirche bei.
Zu den Schätzen aus dem Atelier von Pierre Cuypers gehören eine freistehende Kanzel im neugotischen Stil mit profiliertem Gesims, neugotische hölzerne Chorschranken mit geflügelten Evangelistensymbolen auf den Balken und zwei neugotische Herrenbänke in der Nähe der Kanzel und der Chorschranken.
Nach der Restaurierung im Jahr 1975 spendete der Stadtrat ein graues Marmortaufbecken mit dem Wappen von Roermond. Der Kupferdeckel trägt die Inschrift: Unus Dominus, Una Fides, Unum Baptismum (Ein Herr, Ein Glaube, Eine Taufe).
Das musikalische Erbe der Kirche ist ebenso reich wie ihr architektonisches und historisches. Die ursprüngliche Orgel, die um 1710 gebaut wurde, wurde 1798 entfernt. Eine neue Orgel, finanziert durch Spenden, wurde später installiert, und die restaurierte alte Orgel bleibt eines der wenigen erhaltenen Instrumente aus dieser Zeit und befindet sich nun in der Tuindorpkerk in Utrecht.
1827 erhielt die Kirche eine einmanualige Orgel, die 1920 durch eine neue einmanualige Orgel der Gebrüder Franssen aus Roermond ersetzt wurde. Diese Orgel wurde 1972 von Dirksen erweitert und modifiziert. Die aktuelle Orgel, die 1961 von Jos Vermeulen für die Don Bosco Kirche in Alkmaar gebaut wurde, wurde 2007 von dem Orgelbauer Flentrop aus Zaandam in die Minderbroederskerk überführt. Diese Orgel verfügt über 1950 Pfeifen, darunter einige aus der alten Franssen-Orgel.
Die Minderbroederskerk steht stolz als nationales Denkmal der Niederlande mit der Identifikationsnummer 32579. Ihre Ernennung zum Rijksmonument unterstreicht ihre kulturelle und historische Bedeutung und sichert ihre Erhaltung für kommende Generationen, die sie bewundern und erkunden können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Minderbroederskerk nicht nur eine Kirche ist, sondern ein lebendiges Museum, ein Zeugnis der Widerstandskraft und des unermüdlichen Geistes von Roermond. Ihre Mauern flüstern Geschichten von Glauben, Zerstörung und Wiedergeburt und laden Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und das reiche Geschichtengeflecht zu erleben, das dieses bemerkenswerte Bauwerk geprägt hat. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, die Minderbroederskerk ist ein Muss, das einen bleibenden Eindruck auf eure Reise durch die Niederlande hinterlassen wird.
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