Im Herzen von San Severo, Italien, befindet sich ein verborgenes Juwel, das die reiche Geschichte und lebendige Kultur der Region perfekt widerspiegelt: das Museo dell'Alto Tavoliere. Untergebracht im prächtigen Palazzo San Francesco aus dem 18. Jahrhundert, bietet dieses städtische Museum eine faszinierende Reise durch die Zeit, von der Urgeschichte bis zum Mittelalter, mit besonderem Fokus auf die alten Bewohner von Daunia. Gegründet im Jahr 1989 und in seiner jetzigen Form 2009 eröffnet, ist das Museum ein Zeugnis des anhaltenden Erbes dieses geschichtsträchtigen Landes.
Das Museo dell'Alto Tavoliere befindet sich im historischen Palazzo San Francesco, einem ehemaligen Klosterpalast der Konventualen Väter. Das ursprüngliche Franziskanerkloster wurde 1232 gegründet, erlitt jedoch erhebliche Schäden durch das Erdbeben von 1627. Es wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut, wobei der Südwestflügel neben den zerfallenden Stadtmauern hinzugefügt wurde. Während der napoleonischen Ära wurde das Kloster aufgelöst und das Gebäude als Kaserne genutzt. Im Jahr 1813 wurde es in ein Waisenhaus umgewandelt und beherbergt seit 1989 die Alessandro Minuziano Stadtbibliothek, das städtische historische Archiv und das städtische Museum.
Die archäologische Sammlung des Museums ist ein Schatz an Artefakten, die hauptsächlich aus Spenden und Funden des örtlichen Zweigs des Archeoclub d'Italia stammen. Diese Artefakte umfassen eine breite Zeitspanne, vom Unteren Paläolithikum (800.000-100.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung) bis zum Mittelalter. Die Ausstellung ist sorgfältig nach historischen Epochen geordnet und bietet eine kohärente Erzählung, die die Entwicklungsphasen der alten Bewohner von Daunia erläutert, mit besonderem Schwerpunkt auf Funden aus San Severo und seiner Umgebung.
Die ältesten Artefakte im Museum stammen aus dem Unteren Paläolithikum und sind durch Acheuléen-Handäxte aus der Gargano-Region vertreten. Im Mittel- und Oberpaläolithikum werden die Werkzeuge immer ausgefeilter und spiegeln Fortschritte in der Technik wider. Die neolithische Ära (6000-3000 v. Chr.) wird durch Fragmente von eingeritzter, eingedrückter und bemalter Keramik repräsentiert, die die bedeutende Rolle der Tavoliere-Region in dieser Phase hervorheben.
Die Eisenzeit wird durch glänzende Keramik und bemalte Gefäße mit geometrischen Dekorationen dokumentiert. Viele dieser geometrischen daunischen Vasen (9.-6. Jahrhundert v. Chr.) wurden aus Gräbern im heutigen Stadtgebiet von San Severo ausgegraben und deuten auf das Vorhandensein kleiner Dörfer von daunischen Bauern und Hirten hin, die erst im 4.-3. Jahrhundert v. Chr. den kulturellen Einfluss von Magna Graecia zu spüren begannen.
Die hellenistische Sammlung des Museums ist besonders bemerkenswert, wobei ein bedeutender Teil der Artefakte aus den Ausgrabungen bei Masseria Casone und Pedincone stammt. Die Nekropole von Casone, die im 3. Jahrhundert v. Chr. aufgegeben wurde, lieferte die Grabbeigaben von vierundsiebzig Gräbern, die zwischen 1970 und 1971 ausgegraben wurden. Diese Gräber variierten in ihrer Form (rund, oval, halb-ovoid oder quadratisch) und enthielten typischerweise die Überreste einer Person, gelegentlich zwei oder drei. Neben den Verstorbenen wurden persönliche Gegenstände, Schmuck und verschiedene Arten von Keramik gefunden, darunter schwarz glasierte Keramik, Gnathia-Vasen und rotfigurige Keramik.
Aus Pedincone beherbergt das Museum die Grabbeigaben von fünf Gräbern, darunter die frühesten bekannten Kistengräber mit Steinplattenverkleidung im Gebiet von San Severo. Zu den bemerkenswerten Funden an diesem Standort gehören ein Bronzegürtel, eine schwarz glasierte Kylix mit Blumendekoration, ein zweihenkeliger Becher mit Herzen und Palmetten auf rotem Hintergrund und ein Bronzespiegel mit einem Scharnierdeckel, der mit geometrischen Motiven verziert ist.
Die römische Periode wird durch kaiserliche Öllampen, Glasbehälter, Fragmente von rot glasierter Keramik mit dem Stempel des Herstellers und Weinamphoren repräsentiert.
Neben seinen archäologischen Schätzen beherbergt das Museum auch die Luigi-Schingo-Kunstgalerie, die eine Sammlung moderner Gemälde zeigt. Das Museum bietet eine Vielzahl von Bildungs- und Kulturangeboten für Schulen und Einzelbesucher an. Dazu gehören Workshops in vier Hauptbereichen: Archäologie, Geschichte und Kunst, Wissenschaft und Anthropologie sowie Umwelt.
Im Jahr 2015 eröffnete das Museum das Andrea-Pazienza-Archiv, ein Dokumentationszentrum, das dem berühmten Künstler aus San Severo gewidmet ist. Dieses Archiv enthält Comics, Alben, Ausstellungskataloge, Zeitungsartikel, Abschlussarbeiten und multimediale Materialien, die der Öffentlichkeit frei zugänglich sind.
Das Museo dell'Alto Tavoliere ist nicht nur ein Aufbewahrungsort für Artefakte; es ist ein lebendiges Zentrum des Lernens und des kulturellen Austauschs. Es bietet den Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, in die reiche Geschichte von San Severo und der weiteren Region Daunia einzutauchen und ist damit ein unverzichtbares Ziel für alle, die sich für die antike Vergangenheit und das künstlerische Erbe dieses faszinierenden Teils Italiens interessieren.
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