Die Peter-Paul-Kirche in Senftenberg, Brandenburg, ist ein historisches Juwel, das die Zeit überdauert hat und Besuchern einen Einblick in das architektonische und kulturelle Erbe der Region bietet. Diese ehrwürdige Kirche, die den Aposteln Peter und Paul gewidmet ist, ist die älteste in Senftenberg und befindet sich auf dem Kirchplatz, nordöstlich des Senftenberger Marktes. Mit ihrem schlichten, aber eleganten Innenraum schafft die Kirche eine ruhige und besinnliche Atmosphäre, die einen schönen Kontrast zu ihrer bewegten Geschichte bildet.
Die Ursprünge der Peter-Paul-Kirche reichen bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück, wodurch sie Zeugin vieler Jahrhunderte Geschichte ist. Ihr Bau ist vergleichbar mit anderen bedeutenden Kirchen in der Region, wie der St. Nikolai Kirche in Luckau und der Evangelischen Stadtkirche in Calau. Anfang des 16. Jahrhunderts hatte die Kirche die Form angenommen, die wir heute sehen, einschließlich einer quadratischen Sakristei, die im späten 15. Jahrhundert hinzugefügt wurde.
Die Kirche hat zahlreiche Herausforderungen überstanden, darunter verheerende Stadtbrände in den Jahren 1509, 1641 und 1717, die das Gebäude und den Turm sowie die Glocken wiederholt beschädigten. Dank der Großzügigkeit der Senftenberger Bürger und Steuerbefreiungen durch den sächsischen Kurfürsten wurde die Kirche jedes Mal wieder aufgebaut. Besonders nach dem Brand von 1509 wurde das einzigartige Knickgratzellengewölbe installiert, eine Bautechnik, die ursprünglich in weltlichen Gebäuden wie der Albrechtsburg in Meißen verwendet wurde.
Die Reformation erreichte Senftenberg im Jahr 1539, und ein Jahr später wurde eine wendische Kirche gegründet, um die sorbischsprachige Bevölkerung zu bedienen. Dadurch wurde die Peter-Paul-Kirche als Deutsche Kirche bekannt. Im 17. und 18. Jahrhundert erfuhr die Kirche bedeutende Renovierungen, mit einer großen Umgestaltung in den Jahren 1891-1892 unter der Leitung des Architekten Zieetz aus Eutin. Diese Renovierung führte zu einem Turm mit Spitzgiebel und Uhr, der das vorherige flache Dach ersetzte und den Turm auf etwa 60 Meter erhöhte. Auch das Innere wurde mit neugotischen Möbeln und einem neuen Heizsystem modernisiert.
Der Zweite Weltkrieg brachte weitere Zerstörungen, als die Kirche im April 1945 durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt wurde. Der Turm, das Dach und das Kirchenschiff brannten vollständig aus. Notdürftige Reparaturen wurden 1946 vorgenommen, und von 1951 bis 1958 erfolgte ein vollständiger Wiederaufbau, der in einer Wiedereinweihungszeremonie am 28. September 1958 gipfelte. In den Jahren 1985-1986 wurde ein neuer Turmhelm hinzugefügt, der dem ursprünglichen Design ähnelt, und bei Restaurierungsarbeiten 2012-2013 wurde eine zugemauerte Tür zwischen der Sakristei und dem Kirchenschiff wieder geöffnet.
Die Peter-Paul-Kirche ist eine spätgotische Hallenkirche mit drei Schiffen und einem querrechteckigen dreigeschossigen Westturm. Die Baumaterialien umfassen Ziegel und Feldsteine, was der Kirche ein robustes und zeitloses Erscheinungsbild verleiht. Das Kirchenschiff ist in drei Joche unterteilt, wobei der Chor zwei Joche umfasst. Die Joche im Mittelschiff sind rechteckig, während die in den Seitenschiffen länglich sind.
Das Design des Chors folgt dem Stil der Lausitzer Schule, wobei die Rippen des letzten Jochs leicht zum östlichen Wandpfeiler hin verschoben sind, was den Eindruck eines Chorumgangs erweckt. Das Äußere von Chor und Kirchenschiff wird durch gestufte Strebepfeiler gestützt. Das einzigartige Zellengewölbe oder Netzrippengewölbe wird von zehn freistehenden achteckigen Pfeilern getragen, während das Kreuzgewölbe der Sakristei mit birnenförmigen Rippen verziert ist.
Die Kirche misst 44 Meter in der Länge und 18 Meter in der Breite, wobei das Kirchenschiff eine Höhe von 14 Metern erreicht. Der Turm, einschließlich Kreuz und Kugel, ist 32 Meter hoch.
Vor der Reformation beherbergte die Kirche sechs Altäre, darunter der Hauptaltar, der der Jungfrau Maria, dem heiligen Andreas und dem heiligen Nikolaus gewidmet war. Der spätgotische Hauptaltar aus dem späten 15. Jahrhundert zeigte eine geschnitzte Figur von Maria im Zentrum und Statuen der Apostel Peter und Paul an den Seiten. Leider wurde dieser Altar während der Renovierung 1891-1892 entfernt und 1905 an das Kloster Dobrilugk verkauft. Der heutige Altar ist eine einfache Sandsteinstruktur mit einem großen Holzkreuz.
Die Kanzel, die 1618 auf Kosten des Bürgermeisters Ambrosius Handt gefertigt wurde, zeigt Symbole der Apostel Peter und Paul. Zusätzlich sind Teile eines barocken Altars aus der wendischen Kirche an der Nordseite der Kirche ausgestellt. Dieser Altar, der 1682 von dem Maler Abraham Jäger aus Finsterwalde geschaffen wurde, wurde schließlich nach Jahrzehnten der Vernachlässigung in der Peter-Paul-Kirche zusammengebaut.
Das Taufbecken, gefertigt von Zacharias Starke aus Dresden, ist ein weiteres bemerkenswertes Merkmal. Starke wurde in Senftenberg geboren, und das Becken soll die Grabstätte von Hans von Polenz, dem Landvogt der Niederlausitz, markieren.
Eine Skulptur an der rechten Mittelsäule erinnert an die langjährige Partnerschaft mit der Gemeinde Leersum in den Niederlanden.
Die Orgelgeschichte der Kirche reicht bis ins Jahr 1504 zurück. Eine neue Orgel wurde 1635 von Christian Koch, einem Organisten und Orgelbauer aus Großenhain, gebaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurden weitere Renovierungen und Ergänzungen vorgenommen, mit einer bedeutenden Aktualisierung in den Jahren 1891-1892 durch die Firma Schlag & Söhne aus Schweidnitz. Die heutige Orgel, die 1960 installiert wurde, verfügt über 2.222 Pfeifen, drei Manuale, ein Pedal und 29 Register, gefertigt von Eule Orgelbau Bautzen.
Die Glocken der Kirche haben im Laufe der Jahre ebenfalls Zerstörungen erlitten, insbesondere während der großen Stadtbrände und des Zweiten Weltkriegs. Das heutige Set von drei Glocken, aus Gusseisen gefertigt von Meister Schilling aus Apolda, wurde 1956 geweiht. Jede Glocke trägt eine Inschrift aus der Bibel, die die dauerhafte spirituelle Botschaft der Kirche widerspiegelt.
Die Peter-Paul-Kirche steht als Zeugnis von Widerstandskraft und Glauben, ihre Mauern erzählen die Geschichten einer Gemeinschaft, die ihre geliebte Kirche immer wieder aufgebaut und restauriert hat. Ein Besuch dieses historischen Ortes bietet eine tiefgehende Verbindung zur Vergangenheit und einen ruhigen Raum für Reflexion und Bewunderung.
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