Stiftsgården

Stiftsgården, die königliche Residenz in Trondheim, Norwegen, ist ein beeindruckendes Beispiel für die Pracht der norwegischen Architektur und Geschichte. Als größtes Holzgebäude Europas ist es seit Jahrhunderten ein zentraler Ort für königliche und kulturelle Veranstaltungen in Norwegen. Mit seiner majestätischen Erscheinung an der Munkegaten im Herzen von Trondheim lädt es Besucher ein, seine reiche Vergangenheit und sein elegantes Design zu erkunden.

Die Geschichte von Stiftsgården

Stiftsgården wurde von der verwitweten Cecilie Christine von Schøller zwischen 1774 und 1778 in Auftrag gegeben. Als Mitglied des dänischen Hochadels erbte Cecilie ein beträchtliches Vermögen, das sie nutzte, um diesen prächtigen Stadtpalast zu errichten. Obwohl der Architekt unbekannt ist, werden die Namen Johan Daniel Berlin und Christian Lerche als mögliche Designer genannt. Trotz seiner Pracht lebte Cecilie nicht lange in Stiftsgården und zog schließlich nach Kopenhagen, wo sie 1786 verstarb.

Im Jahr 1800 wurde das Gebäude an den Staat verkauft und diente verschiedenen administrativen Zwecken, darunter als Sitz des Stiftsamtmanns, des höchsten Verwaltungsbeamten der Region. Die Funktion als königliche Residenz begann 1818 mit der Krönung von König Karl III Johan. Seitdem hat es zahlreiche königliche Veranstaltungen beherbergt, darunter Krönungen und Staatsbesuche.

Stiftsgården erkunden

Besucher von Stiftsgården unternehmen eine Zeitreise, während sie die beeindruckende Architektur und Innenausstattung erkunden. Das Gebäude, das den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus markiert, hat einen zweistöckigen Hauptflügel, der sich 58 Meter entlang der Munkegaten erstreckt, mit seitlichen Flügeln, die einen U-förmigen Innenhof und einen kleinen Park bilden. Die Fassade ist ein Beispiel für Symmetrie, mit der Straße, die direkt daneben verläuft.

Im Inneren bietet Stiftsgården etwa 140 Räume auf 4.000 Quadratmetern. Das Erdgeschoss umfasst eine Reihe von Empfangsräumen, die in einer traditionellen Barock-Enfilade angeordnet sind, mit einem zentralen Saal, der heute als Thronsaal dient. Dieses einzigartige Layout ermöglicht es den Besuchern, direkt vom Haupteingang in den Thronsaal zu gelangen, was sofort einen Eindruck von Erhabenheit vermittelt.

Der königliche Touch

Die Innenräume von Stiftsgården sind mit hohen doppelflügeligen Paneeltüren, kunstvollen Ofennischen und Rokoko-Stuckdecken geschmückt. Viele Räume bewahren originale Tapeten und Wandmalereien aus dem 18. Jahrhundert. Die Möbel stammen größtenteils aus den Krönungen des 19. Jahrhunderts und der Krönung von König Haakon VII im Jahr 1906. Obwohl ein Großteil der ursprünglichen Dekoration in den 1950er Jahren durch modernes skandinavisches Design ersetzt wurde, haben spätere Renovierungen viel von dem historischen Charakter wiederhergestellt.

Der Stiftsgårdspark

Der Stiftsgårdspark, eine 3.000 Quadratmeter große Oase, ergänzt das historische Gebäude. Einst privat, wurde der Park nach Renovierungen in den Jahren 1996-1997 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er bietet einen runden Platz mit einem Brunnen, Bänken und Bepflanzungen sowie ein Denkmal für König Olav V und ist ein ruhiger Ort der Besinnung inmitten der geschäftigen Stadt.

Ein lebendiges Denkmal

Heute ist Stiftsgården ein kultureller Schatz, der als historisches Denkmal geschützt ist. Während die königliche Familie weiterhin Nutzungsrechte an der Residenz hat, wird das Gebäude von Statsbygg Midt-Norge verwaltet und ist für die Öffentlichkeit zugänglich, wenn es nicht von den Royals genutzt wird. Diese Führungen, organisiert vom Nordenfjeldske Kunstindustrimuseum, bieten einen seltenen Einblick in den opulenten Lebensstil der norwegischen Vergangenheit und Gegenwart.

Zusammenfassend ist Stiftsgården nicht nur eine königliche Residenz; es ist ein lebendiges Stück Geschichte, das weiterhin eine wichtige Rolle im kulturellen und königlichen Erbe Norwegens spielt. Seine elegante Architektur und seine geschichtsträchtige Vergangenheit machen es zu einem Muss für jeden, der das reiche Geflecht der Geschichte Trondheims erkunden möchte.