Die St. Eligius Kirche in Völklingen, Saarland, Deutschland, ist ein beeindruckendes Beispiel architektonischer Meisterleistung und historischer Bedeutung. Im Herzen von Völklingen gelegen, ist diese römisch-katholische Pfarrkirche dem heiligen Eligius gewidmet, dem Schutzpatron der Metallarbeiter, was angesichts der industriellen Geschichte der Stadt, insbesondere der Völklinger Hütte, einem UNESCO-Weltkulturerbe, sehr passend ist.
Die Geschichte der St. Eligius Kirche beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Die ursprüngliche Kirche wurde zwischen 1845 und 1848 nach den Plänen des Trierer Regierungsarchitekten Hoff erbaut. Dieses erste Gebäude war eine spätklassizistische Hallenkirche mit einem Westturm und zwei kleinen Giebelvorhallen. Am 9. Oktober 1853 wurde sie geweiht und diente der wachsenden katholischen Gemeinde von Völklingen für mehrere Jahrzehnte.
Doch Anfang des 20. Jahrhunderts erforderte das schnelle Bevölkerungswachstum in Völklingen eine größere Kirche. 1908 wurde ein begrenzter Architekturwettbewerb für ein neues Design ausgeschrieben. Die siegreichen Pläne der Mainzer Architekten Ludwig Becker und Anton Falkowski führten 1912 zum Abriss des ursprünglichen Gebäudes. Die neue St. Eligius Kirche wurde am 6. Juli 1913 fertiggestellt und geweiht, wobei die Baukosten 307.000 Mark betrugen und damit das ursprüngliche Budget erheblich überschritten.
Im Laufe der Jahre wurde die Kirche mehrfach restauriert. Zwischen 1972 und 1974 wurde das Innere von dem Trierer Architekten Heinrich Otto Vogel restauriert. Die Fenster wurden von 1987 bis 1989 erneuert, und 2005 wurde im Rahmen des Projekts Masterplan Light eine Außenbeleuchtung installiert, die von Andreas Thiel und Peter Schütz vom Saarbrücker Büro für Lichtgestaltung ausgeführt wurde. Weitere Restaurierungsarbeiten fanden 2010 und 2011 statt, um die Kirche als gut erhaltenes historisches Denkmal zu bewahren.
Die heutige St. Eligius Kirche ist eine dreischiffige Staffelhalle, die im neobarocken und neoklassizistischen Stil mit Elementen des Jugendstils erbaut wurde. Das Design umfasst ein dreijochiges Langhaus mit quadratischen Pfeilern und Pilastern, das zu einem zweijochigen Querhaus führt. Das geräumige, tonnengewölbte Mittelschiff erstreckt sich ununterbrochen vom Vorchorjoch bis zur Chormauer und schafft ein Gefühl von Großzügigkeit und Offenheit.
Die Innendekoration erinnert an den Klassizismus, mit fantasievollen Kombinationen kleiner Kartuschen, Voluten und ionischer Cymatien, die die Kapitellzonen der Pfeiler und Pilaster schmücken. Die Gurt- und Scheidbögen sowie der Chorbogen sind kassettiert, wobei die Kassettenfelder mit vierblättrigen Blumen gefüllt sind. Jugendstileinflüsse sind in den Frauenkopfreliquien an der Brüstung der Orgelempore zu erkennen.
Die Hauptfassade der Kirche wird von ihrem imposanten Turm dominiert, der durch breite Pilaster in drei Abschnitte unterteilt ist. Das Erdgeschoss öffnet sich in eine offene Vorhalle mit einem Balkon, flankiert von Doppelsäulen und Pilastern. Das mittlere Portal wurde mit Glasbausteinen modernisiert. Die Säulen, das Balkonentablement und die Brüstung sind mit Jugendstildetails verziert, darunter geriffelte Hülsen, Blattkapitelle, Blockfriese, kassettierte Paneele und Blumen. Skulpturen der Evangelistensymbole ruhen auf den Brüstungsbasen über den Säulenpositionen. Der obere Teil des Turms weist ein blockartiges Design mit Pilastern, einem zentralen Bereich mit einer Uhr und Engelsreliefs an den Seiten auf. Das Turmdach enthält eine Statue des heiligen Eligius in Bischofskleidung, die in einer Palladio-Motiv-Nische steht und zu einem achteckigen Mittelturm mit einer kunstvollen Laternenstruktur führt.
Die St. Eligius Kirche beherbergt mehrere künstlerische Schätze. 1979 schuf die Bildhauerin Inge Andler-Laurenz die lebensgroße Mutter-und-Kind-Brunnenplastik im Garten der Kirche. Ein Wandgemälde von St. Franziskus des Bildhauers Nikoloz Bakhia, das 1999 fertiggestellt wurde, ergänzt das künstlerische Erbe der Kirche. Das Innere der Kirche verfügt über fünf prächtige Altäre aus der ursprünglichen Bauzeit, eine Statue des heiligen Eligius aus Frankreich um 1750 sowie Statuen der heiligen Barbara und des heiligen Wendalinus.
Der Münchner Maler Franz Michael Ronge (1853–1925) schuf die Altarbilder und Kreuzwegstationen. Zu seinen Werken gehören die Immaculata Conceptio nach Bartolomé Esteban Murillo, das Herz-Jesu-Gemälde nach Ludwig Glötzle und dreizehn Kreuzwegstationen, die von italienischen Kupferstichen des 18. Jahrhunderts aus der Alten Pinakothek in München inspiriert sind. Die 14. Station, die Grablegung, ist in den Hochaltar als Heiliges Grab integriert. Ronge malte auch das große Hochaltarbild der Kreuzigung Jesu im Jahr 1922.
Die Brüstung der Orgelempore zeigt Reliefs von König David mit einer Harfe (links) und der heiligen Cäcilia mit einer tragbaren Orgel (rechts) in Baldachinnischen.
Die Orgel der Kirche, die 1925 von der Firma Stahlhut aus Aachen gebaut wurde, ist eine der wenigen erhaltenen deutschen romantischen Orgeln im Saarland. 1982 wurde sie umfassend von Klais Orgelbau aus Bonn renoviert, wobei die pneumatischen Kegelladen durch mechanische Schleifladen ersetzt wurden, während die Disposition von 1925 beibehalten und acht Register hinzugefügt wurden. Das Instrument, das nun 53 Register auf drei Manualen und einem Pedal umfasst, wurde 2012 weiter überholt, einschließlich der Hinzufügung eines 32' Subbasses im Pedal.
1954 goss die Glockengießerei Saarlouis sechs Bronzeglocken für die St. Eligius Kirche und schuf damit das schönste Glockenspiel in Völklingen. Der große Stahlglockenstuhl und die Joche sind seit der ersten Installation erhalten geblieben. Das volle Geläut erklingt an großen kirchlichen Feiertagen und besonderen Anlässen, wobei die große Glocke für das Solo-Vorgeläut oder als Signalglocke für Beerdigungen und andere bedeutende Ereignisse genutzt wird.
Die St. Eligius Kirche in Völklingen ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes der Stadt. Ihre architektonische Pracht, künstlerischen Schätze und historische Bedeutung machen sie zu einem Muss für jeden, der die Region Saarland erkundet.
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