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Versöhnungskirche

Versöhnungskirche Völklingen

Versöhnungskirche

Die Versöhnungskirche in Völklingen, Saarland, Deutschland, ist ein Symbol für Widerstandskraft, Gemeinschaftsgeist und architektonische Pracht. Diese Kirche, ein zentraler Bestandteil der Evangelischen Kirchengemeinde Völklingen-Versöhnung, hat eine reiche Geschichte, die eng mit dem kulturellen und sozialen Gefüge der Stadt verbunden ist. Ursprünglich als Erlöserkirche bekannt, wurde sie 1968 in Versöhnungskirche umbenannt, um ihre Rolle als Symbol der Versöhnung innerhalb der Gemeinde zu unterstreichen.

Die Geschichte der Versöhnungskirche

Die Wurzeln der Versöhnungskirche reichen zurück zu einem tragischen Ereignis am 12. Februar 1922, als die ursprüngliche protestantische Kirche von Völklingen, die Martinskirche, durch ein Feuer zerstört wurde. Die Martinskirche, eine barocke Hallenkirche, die zwischen 1737 und 1738 erbaut wurde, diente bis 1848 sowohl protestantischen als auch katholischen Christen. Nachdem die Katholiken ihre eigene Kirche errichtet hatten, diente die Martinskirche weiterhin der protestantischen Gemeinde bis zu ihrer Zerstörung.

Nach dem Brand wurde beschlossen, eine neue Kirche im Stadtzentrum zu errichten. Dieses ehrgeizige Projekt wurde größtenteils durch ein Darlehen von 250.000 Reichsmark von Hermann Röchling finanziert. Weitere Mittel kamen von der Internationalen Regierungskommission des Völkerbundes und durch Beiträge der örtlichen Gemeinschaft bei einem Kirchenbau-Basar. Die architektonische Vision für die neue Kirche orientierte sich am rheinisch-fränkischen Barockstil, als Anlehnung an die neobarocke Wiederbelebung in Süddeutschland in den 1920er Jahren.

Architektur der Versöhnungskirche

Der Entwurf der Versöhnungskirche stammt von dem Heidelberger Architekten Franz Sales Kuhn, dessen Pläne aus 164 Einreichungen in einem Architekturwettbewerb ausgewählt wurden. Kuhns Entwurf ließ sich von den architektonischen Traditionen der Ludwigskirche in Saarbrücken und anderen Stengel-Gebäuden in Saarbrücken inspirieren und schuf ein zentrales architektonisches Wahrzeichen für die Völklinger Gemeinschaft.

Die Kirche ist eine neobarocke Kreuzhalle, die durch ihr breites, zentrales Layout charakterisiert ist. Die Außenansicht zeigt eine rechteckige Kreuzform mit einem hohen quadratischen Turm und einem rechteckigen Chor, der an den langen Seiten angebaut ist. Im Inneren ist der Raum als Oval mit umlaufenden Säulen und einer durchgehenden Galerie organisiert. Das Innere wird von einer kassettierte Flachkuppel gekrönt, in deren Zentrum sich ein großes ovales Spiegel-Feld mit einem Deckenbild befindet.

Die Außenfassade der Kirche ist zweigeschossig, mit verputzten und weiß gestrichenen Wänden. Die Sockelzone, strukturelle Elemente sowie die Tür- und Fensterlaibungen bestehen aus hellockerfarbenem Ettringer Tuffstein, der unverputzt geblieben ist. Das obere Geschoss, das stark mit hohen Rundbogenfenstern durchfenstert ist, wird durch flache, breite Pilaster optisch mit dem unteren Geschoss verbunden. Der zentrale Chor, als Risalit gestaltet, beherbergt die Trau- und Taufkapelle sowie die Sakristei und ist mit breiten, flachen Pilastern und einem gebrochenen Dreiecksgiebel geschmückt. In den Nischen der Außenwandfelder stehen Eisenfiguren von Victor Funk, während ein Balkon mit Balustrade den Mittelteil ziert.

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Die Versöhnungskirche erkunden

Beim Nähern an die Kirche fällt sofort die imposante Turmfassade ins Auge. Dieser hohe Turm, der auch als Eingangshalle dient, verfügt über eine doppelläufige Treppe mit Balustrade. Die unteren beiden Stockwerke des Turms sind mit pilastergeschmückten Eckpfeilern akzentuiert, während der Glockenturm oberhalb einer Balustrade zurückgesetzt ist. Das auffällige Design des Turms wird durch eine Kupferzwiebelkuppel gekrönt, die der Skyline von Völklingen einen markanten Akzent verleiht.

Innen ist das elliptische Fresko-Deckenbild der Kirche, mit dem Titel Die Siegeskraft des Kreuzes und des Evangeliums, ein zentraler Blickfang. Es wurde zwischen 1935 und 1937 von dem Münchener Maler Waldemar Kolmsperger dem Jüngeren geschaffen und zeigt das Jüngste Gericht mit Christus im Zentrum, umgeben von der industriellen Landschaft von Völklingen, einschließlich rauchender Fabrikschornsteine. Das Gemälde zeigt auch verstorbene Mitglieder der Familie Röchling, einen Adler, der sich von seinen Ketten befreit, symbolisierend die Wiedereingliederung des Saarlandes in das Deutsche Reich 1935, und die Gruppe, die für den Bau der Kirche verantwortlich war, einschließlich der Architekten und Kirchenführer.

Symbolik und Vermächtnis

Das Fresko ist reich an Symbolik, wobei der oberste Engel Ilse Rupp darstellt, deren Vater der Kirchenschatzmeister und eine Schlüsselfigur im Planungsprozess war. Die Familie Röchling ist ebenfalls prominent vertreten, mit Karl Röchling, der eine Papierrolle hält, die seine Rolle bei der Entstehung der Kirche symbolisiert. Das Gemälde dient als visuelle Erzählung der Geschichte der Kirche und des Widerstands- und Glaubensgeistes der Gemeinde.

Im Laufe der Jahre hat die Versöhnungskirche mehrere Restaurierungen durchlaufen, darunter größere Arbeiten in den Jahren 1953, 1961, 1973, 1984–1985 und 1997. Im Jahr 2003 wurde im Rahmen des Masterplans Licht ein Außenbeleuchtungssystem installiert, das die Präsenz der Kirche im Stadtbild verstärkt. Die jüngste Restaurierung, geleitet von Architekt Hans-Jürgen Stein, fand zwischen 2006 und 2008 statt und stellt sicher, dass dieses architektonische Juwel weiterhin erstrahlt.

Besucht die Versöhnungskirche

Heute steht die Versöhnungskirche als Symbol für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe von Völklingen. Ihre architektonische Schönheit, kombiniert mit ihrer historischen Bedeutung, macht sie zu einem Muss für jeden, der die Region Saarland erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid, Architektur-Liebhaber oder einfach nur einen Ort der Reflexion und Inspiration sucht, die Versöhnungskirche bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Versöhnungskirche mehr als nur eine Kirche ist; sie ist ein Denkmal für den unerschütterlichen Geist der Völklinger Gemeinschaft. Ihre Wände erzählen Geschichten von Widerstandskraft, Glauben und Einheit und machen sie zu einem geschätzten Wahrzeichen im Herzen des Saarlandes. Verpasst nicht die Gelegenheit, dieses bemerkenswerte Stück Geschichte zu erkunden und den tiefen Sinn von Frieden und Versöhnung zu erleben, den es verkörpert.

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