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Mosteiro de Santa Clara-a-Velha

Mosteiro de Santa Clara-a-Velha Coimbra

Mosteiro de Santa Clara-a-Velha

Das Kloster Santa Clara-a-Velha, oder Mosteiro de Santa Clara-a-Velha, wie es auf Portugiesisch heißt, ist ein faszinierender historischer Ort am linken Ufer des Mondego-Flusses in Coimbra, Portugal. Dieses gotische Kloster, mit seiner spannenden Geschichte und architektonischen Schönheit, bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und ist ein Muss für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher.

Die Geschichte des Klosters

Die Ursprünge des Klosters Santa Clara-a-Velha reichen bis ins späte 13. Jahrhundert zurück, eine Zeit, in der der Orden der Minderbrüder allmählich Einfluss im portugiesischen Hof und in der Gesellschaft gewann. Gegründet wurde es ursprünglich von Dona Mor Dias, einer Adligen aus Coimbra, die vom Lebensstil der heiligen Klara inspiriert war. Trotz Widerständen vom Kloster Santa Cruz hielt Dona Mor Dias durch und legte 1286 den Grundstein des Klosters.

Das Kloster stand jedoch vor vielen Herausforderungen, einschließlich Streitigkeiten mit dem Kloster Santa Cruz und dem Tod seiner Gründerin im Jahr 1302. Der Konflikt dauerte bis 1311 an, als das Kloster vorübergehend aufgelöst wurde. Erst als Königin Isabel von Aragon, auch bekannt als die heilige Isabel von Portugal, sich für das Kloster interessierte, begann sich das Blatt zu wenden. Sie erhielt 1314 die Erlaubnis von Papst Clemens V., das Kloster neu zu gründen, und widmete viel Zeit und Ressourcen dessen Entwicklung.

Das architektonische Wunderwerk

Der Bau des neuen Klosters begann 1316 unter der Leitung des königlichen Architekten Domingos Domingues, der später von Estevão Domingues abgelöst wurde. Die neue Kirche wurde 1330 geweiht und ist ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur in Portugal. Die Kirche zeichnet sich durch ein einzigartiges Design mit drei gleich hohen Schiffen aus, was zu jener Zeit selten war. Das zentrale Schiff ist mit einem Tonnengewölbe bedeckt, während die Seitenschiffe mit Rippengewölben verziert sind, was das architektonische Können der Zeit widerspiegelt.

Zum Kloster gehört auch ein Kreuzgang, der mit Wasser aus der Quinta do Pombal (heute bekannt als Quinta das Lágrimas) versorgt wurde. Der Kreuzgang und andere Teile des Klosters wurden häufig vom nahegelegenen Mondego-Fluss überschwemmt, was den dort lebenden Nonnen erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Trotz dieser Herausforderungen blieb das Kloster bis ins 17. Jahrhundert ein bedeutender religiöser Ort.

Der Verfall und die Wiederentdeckung

Aufgrund ständiger Überschwemmungen und verschlechterter Lebensbedingungen zogen die Nonnen 1677 in ein neues Gebäude auf dem Monte da Esperança um, das als Kloster Santa Clara-a-Nova bekannt ist. Das verlassene Kloster, nun Santa Clara-a-Velha genannt, verfiel und wurde landwirtschaftlich genutzt. Der obere Teil des Klosters diente als Wohnhaus, Scheune und Stallungen, während die unteren Teile überflutet und vergessen blieben.

Erst im frühen 20. Jahrhundert begannen Bemühungen zur Restaurierung des Klosters, aber es dauerte bis in die 1990er Jahre, bis ein umfassendes Restaurierungsprojekt in Angriff genommen wurde. Unter der Leitung des Archäologen Artur Côrte-Real zielte dieses Projekt darauf ab, die historische Bedeutung des Klosters wiederherzustellen und zu bewahren. Die archäologische Kampagne, die zwischen 1995 und 2000 stattfand, brachte bedeutende Artefakte ans Licht und legte die unteren Teile der Kirche und des Kreuzgangs frei.

Das Interpretationszentrum

Im Jahr 2004 wurde ein Projekt gestartet, um den Ort weiter aufzuwerten, was zum Bau eines Interpretationszentrums führte. Dieses wurde 2008 fertiggestellt und 2009 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Zentrum dient als Museum und Bildungseinrichtung und zeigt die Geschichte und Artefakte des Klosters. Besucher können durch Ausstellungen von Porzellan, Rosenkränzen, Ringen und anderen Objekten das tägliche Leben der dort lebenden Nonnen erkunden.

Das Interpretationszentrum umfasst auch ein Auditorium, Ausstellungsräume, einen Laden und ein Café, was den Besuch zu einem umfassenden Erlebnis macht. Die Restaurierungs- und Erhaltungsbemühungen brachten dem Kloster Santa Clara-a-Velha Anerkennung, darunter den renommierten Europa Nostra Award im Jahr 2010.

Herausforderungen und Widerstandskraft

Trotz umfangreicher Restaurierungsarbeiten hat das Kloster weiterhin mit Überschwemmungen zu kämpfen. Im Januar und Februar 2016 überschwemmte der Mondego-Fluss erneut den Standort und verursachte erhebliche Schäden am Interpretationszentrum und seiner Ausstattung. Doch die Widerstandskraft des Ortes und das Engagement für seine Erhaltung haben dafür gesorgt, dass er ein wertvolles historisches und kulturelles Wahrzeichen bleibt.

Im Jahr 2020 wurden weitere Wiederherstellungsarbeiten eingeleitet, und das Kloster blieb bis Juli 2023 geschlossen. Heute steht das Kloster Santa Clara-a-Velha als Zeugnis der reichen Geschichte und des architektonischen Erbes von Coimbra. Seine Mauern erzählen Geschichten aus der Vergangenheit und bieten Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, in die Vergangenheit einzutauchen und das Erbe dieses bemerkenswerten Ortes zu erkunden.

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