Im malerischen Städtchen Erftstadt, im Herzen von Nordrhein-Westfalen, befindet sich der bezaubernde Parkanlagen Schloss Lechenich. Dieser charmante Park, obwohl kleiner als andere in der Region, ist ein verstecktes Juwel, das eine ruhige Oase inmitten von Natur und Geschichte bietet. Mit einer Fläche von etwa acht Hektar ist der Park ein Zeugnis der sich wandelnden Landschaft und der reichen Geschichte des Gebiets.
Die Ursprünge von Schloss Lechenich reichen bis ins Mittelalter zurück, als es als Residenz der Erzbischöfe von Köln diente. Das Schloss war nicht nur ein Ort der Verwaltung, sondern auch ein Rückzugsort für hochrangige Gäste, die in den umliegenden Wiesen jagten und in den klaren Gewässern des Schlossgrabens fischten, der vom Rotbach gespeist wurde. Die mittelalterliche Struktur war mit Verteidigungsmauern befestigt und von landwirtschaftlichen Flächen umgeben, was eine malerische und zugleich funktionale Umgebung bot.
Erst Ende des 18. Jahrhunderts begann sich die Idee eines Landschaftsgartens oder Parks um das Schloss zu entwickeln. Das berühmte Stadtbild von Merian aus dem Jahr 1646 zeigt das Schloss mit einem Nebengebäude, das über eine Brücke erreichbar war. Der Bereich vor dem Nebengebäude, bekannt als Bungartspforte, war ein Obstgarten und Pferdekoppel, der später Teil des erweiterten Parkgeländes wurde.
In den 1820er Jahren begann Andreas Borlatti, der damalige Besitzer des Schlosses, die unmittelbare Umgebung in einen Park zu verwandeln. Eine Lithografie von 1833 eines unbekannten Künstlers, basierend auf einer Zeichnung von Anton Wünsch, zeigt die Anfänge eines dekorativen Gartens und einer Parklandschaft. Die Darstellung zeigt die Nutzung des alten Grabens als Bootsteich, umgeben von üppiger Vegetation, einer Reihe gepflanzter Pappeln und einer kleinen Insel mit einem Pavillon.
Baron Georg von Bleichröder, der das Schloss 1894 erwarb, erweiterte den Park weiter. Bis Ende des 19. Jahrhunderts ging die Ära der großen Schlossparks zu Ende, und von Bleichröder folgte dem Trend, indem er den Park nur bescheiden vergrößerte, um sein Anwesen halbwegs zu umschließen. Die Ruinen des Wasserschlosses und seiner Nebengebäude, umgeben von Obstgärten, Wiesen und Gärten, wurden zum Mittelpunkt seiner Vision einer zusammenhängenden Gartenlandschaft.
Heute ist der Park am Schloss Lechenich eine Mischung aus historischem Charme und natürlicher Schönheit. Der Park, der noch immer in Privatbesitz ist, ist dank eines Pachtvertrags mit der Stadt Erftstadt, der 1973 geschlossen wurde, für die Öffentlichkeit zugänglich. Besucher können durch kunstvoll gestaltete schmiedeeiserne Tore eintreten, die mit den Initialen S und E der ehemaligen Besitzer, der Freiherren von Schmidt-Elmendorff, verziert sind. Die Tore sind das ganze Jahr über geöffnet, mit Ausnahme von zehn Tagen jährlich, sodass Einheimische und Touristen gleichermaßen die ruhige Atmosphäre des Parks genießen können.
Beim Spaziergang durch den Park begegnet ihr einer vielfältigen Auswahl an Bäumen und Pflanzen. Laut einer Erhebung von 2009 beherbergt der Park 214 Bäume, darunter Linden entlang der Hauptallee, Eichen, Ahornbäume, Eschen, Pappeln, Kastanien und sogar einige seltene Arten wie die Kopfeiche in der Nähe des Teichs. Die Flora des Parks wird durch efeubewachsene Eichen, Hainbuchen und verschiedene Sträucher weiter bereichert, was eine üppige, grüne Umgebung schafft.
Auch die Bodenschicht des Parks ist faszinierend, mit einer Vielzahl von krautigen Pflanzen wie Efeu, Buschwindröschen, Aronstab, Butterblumen und Schöllkraut. Eine große, natürliche Wiese im nordwestlichen Teil des Parks hat sich zu einem vielfältigen Grasland entwickelt, in dem Arten wie Glatthafer, Rispengras, Wiesenkerbel und Wiesenfuchsschwanz heimisch sind. Wildkräuter wie Disteln, Wegerich, Brennnesseln und Klee gedeihen hier und bieten Insekten und Vögeln einen Lebensraum.
Der Park ist ein Zufluchtsort für Vogelbeobachter, mit zahlreichen Arten, die entweder dauerhaft dort leben oder saisonal zu Besuch kommen. Im Jahr 2000 wurde bei einer Erhebung eine Vielzahl von Vögeln, darunter Amseln und Drosseln, erfasst, was den Park zu einem reizvollen Ort für Vogelbeobachtungen macht. Die natürliche Umgebung des Parks unterstützt eine gesunde Population einheimischer Singvögel, was zu seinem Charme und seiner Anziehungskraft beiträgt.
Ein Spaziergang durch die Parkanlagen Schloss Lechenich ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Das Design des Parks spiegelt die historische Entwicklung der Gartengestaltung wider, von den mittelalterlichen Obstgärten und Koppeln bis hin zu den dekorativen Gärten und Parklandschaften des 19. Jahrhunderts. Die malerischen Wege, die zwischen hohen Bäumen hindurchführen und über idyllische Brücken verlaufen, bieten den Besuchern die Möglichkeit, verschiedene Routen zu erkunden und unterschiedliche Perspektiven des Parks zu genießen.
Einer der Höhepunkte des Parks ist der Blick von einem kleinen Hügel, der eine Panoramasicht auf die von Wasser umgebenen Schlossruinen bietet. Die Wege des Parks führen zu charmanten Orten wie der Pavilloninsel im Teich und dem ehemaligen Gartenbereich des Schlosses, der heute ein abgeschiedener Raum ist, der von dichten Sträuchern geschützt wird. Das Design des Parks integriert nahtlos natürliche Elemente mit historischen Strukturen und schafft so eine harmonische und bezaubernde Landschaft.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Parkanlagen Schloss Lechenich ein faszinierendes Ziel sind, das historische Bedeutung mit natürlicher Schönheit vereint. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem ruhigen Rückzugsort seid, dieser Park bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis. Während ihr durch die ruhigen Wege und das üppige Grün wandert, werdet ihr den zeitlosen Reiz dieses versteckten Juwels in Erftstadt entdecken.
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