Die Marienkirche, auch bekannt als St.-Marien-Kirche, ist die älteste und eine der faszinierendsten Kirchen in der Hansestadt Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland. Dieses beeindruckende Bauwerk ist ein herausragendes Beispiel der norddeutschen Backsteingotik und zeugt von der reichen Geschichte und dem kulturellen Erbe der Stadt.
Die Ursprünge der Marienkirche reichen bis ins Jahr 1249 zurück, als eine Kirche zu Ehren der Heiligen Maria erstmals urkundlich erwähnt wurde. Diese frühe Struktur war der Vorläufer der heutigen gotischen Kirche. Die Kirche ist der Heiligen Maria, der Mutter Jesu, geweiht, die auch die Schutzpatronin des nahegelegenen Klosters Eldena ist. Der Bau des heutigen Gebäudes begann um 1260, vermutlich initiiert von wohlhabenden Bürgern Greifswalds, und wurde 1380 abgeschlossen.
Im Laufe ihrer Geschichte spielte die Marienkirche eine bedeutende Rolle im religiösen und gesellschaftlichen Leben Greifswalds. Während der Reformation wurde die Bibliothek der Kirche mit Sammlungen aus aufgelösten Klosterbibliotheken erweitert, die später in die Bibliothek des Geistlichen Ministeriums in der Nikolaikirche integriert wurden. Die Kirche erlitt während des Dreißigjährigen Krieges erhebliche Schäden, was umfangreiche Wiederaufbauarbeiten erforderte, darunter die Hinzufügung eines neuen Turms mit Zeltdach.
In jüngerer Zeit wurde die Erhaltung der Marienkirche durch Bundesmittel unterstützt. Restaurierungsarbeiten begannen 2008, wobei der Turm und die Dachspindel im Fokus standen, und setzten sich 2009 mit der Stabilisierung des rissigen östlichen Giebels fort.
Die Marienkirche ist eine dreischiffige Hallenkirche mit einem Langhaus, das sich über fünf Joche erstreckt, und einem chorlosen Abschluss, der drei Joche umfasst. Die Kirche verfügt über zwei turmseitige Hallen, die jeweils zwei Joche lang sind, und eine siebjochige Vorhalle, die im 15. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Diese Vorhalle, die sich auf der Westseite befindet, dient als Haupteingang zur Kirche.
Das gesamte Bauwerk besteht aus Backstein, ein Kennzeichen der norddeutschen Gotik. Die Kirche ist mit hohen Strebepfeilern versehen, die bis zur Dachtraufe reichen und in einer Tropfkante enden. Zahlreiche Spitzbogenfenster mit Buntglasfenstern und weiß verputzten Maßwerkfeldern tragen zur ästhetischen Anziehungskraft des Gebäudes bei.
Der Turm der Kirche, ursprünglich im 13. Jahrhundert konzipiert, wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts mit einem pyramidenförmigen Dach fertiggestellt. Jede Seite des Daches verfügt über eine kleine Gaube mit Kupferdach. Der Turm ist relativ schlicht gestaltet, abgesehen von einigen dekorativen Elementen am westlichen Giebel.
Im Inneren beeindruckt die Kirche mit einem Kreuzrippengewölbe, das in dezenten Farben bemalt und ansonsten weiß getüncht ist. Die drei Schiffe werden durch zwei Reihen rot verputzter Backsteinsäulen definiert. Die östliche Wand, die den Altar flankiert, ist mit Stuckblendarkaden mit Maßwerk versehen. Über dem Eingang zum Hauptschiff befindet sich eine Orgelempore.
Die Marienkirche beherbergt mehrere Kapellen, jede mit ihrer eigenen Geschichte und architektonischen Besonderheiten. Die Marienkapelle auf der Nordseite gilt als der älteste erhaltene sakrale Raum in Greifswald und stammt aus dem späten 13. Jahrhundert. Nachdem sie im Laufe der Jahrhunderte verschiedenen Zwecken diente, unter anderem als Kalkhaus, wurde sie 2021 restauriert und als Ort der Besinnung wiedereröffnet. Während der Restaurierung wurden die ursprünglichen Wandmalereien mit Figuren, Inschriften und Marienrosen freigelegt.
Die Annenkapelle auf der Südseite wurde um 1330-1340 erbaut. Erstmals als Annenkapelle im Testament von Katharina Rubenow im Jahr 1492 erwähnt, zeichnet sich die Kapelle durch ihr einzigartiges einschiffiges Design und zwei polygonale Apsiden aus, die in Norddeutschland selten sind. Der äußere Stil der Kapelle spiegelt den des östlichen Giebels der Kirche wider, mit neun Strebepfeilern, die mit weiß verputzten Tafeln verziert sind. Die Kapelle wurde in den letzten Jahren umfassend restauriert, einschließlich der Wiedereröffnung und Erneuerung ihrer Fenster.
Im Inneren der Annenkapelle können Besucher ein Holzrelief bewundern, das die Heilige Sippe darstellt und wahrscheinlich in einer Stralsunder Werkstatt im frühen 16. Jahrhundert geschaffen wurde. Dieses Relief befindet sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Marienkirche.
Die Gedächtniskapelle, die 1958 eingeweiht wurde, ehrt die Opfer des Krieges. Sie befindet sich in der Mitte von drei Kapellen in der südlichen turmseitigen Halle und enthält ein großes Kruzifix aus der Zeit um 1500 sowie mittelalterliche Wandmalereien, die Szenen aus der Passion Christi darstellen.
Die Marienkirche verfügt auch über eine kleine kreuzrippengewölbte Portalhalle im Erdgeschoss des Turms, die vermutlich im späten 13. Jahrhundert begonnen wurde. Diese Halle ist nun durch eine breite, siebjochige Eingangshalle verdeckt, die Mitte des 15. Jahrhunderts an der Westfront der Kirche hinzugefügt wurde. Das Spitzbogenportal wird von vertikal abwechselnden glasierten Archivolten eingerahmt, und die Wände sind mit opulentem Backstein- und Stuckmaßwerk verziert.
Die Marienkirche ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Denkmal für den unerschütterlichen Geist und die Geschichte Greifswalds. Ihre Wände erzählen die Geschichten vergangener Jahrhunderte und machen sie zu einem Muss für jeden, der diese schöne Hansestadt erkundet.
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