Das Klosterneuburger Stift, lokal auch als Kollegiatstift bekannt, ist ein beeindruckendes architektonisches Juwel in der malerischen Stadt Klosterneuburg, nordwestlich von Wien, Österreich. Dieses historische Kloster, das auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblickt, bietet Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und vereint mittelalterliche, barocke und historistische Architekturstile nahtlos. Es ist ein lebendiges Zentrum des katholischen Glaubens, beherbergt eine beeindruckende Kunstsammlung und eine der ältesten und größten Weinkellereien Österreichs.
Die Gründung des Klosterneuburger Stifts ist von der bezaubernden Schleierlegende umwoben. Laut dieser Geschichte standen Markgraf Leopold III. und seine Frau Agnes von Waiblingen an ihrem Hochzeitstag auf dem Balkon ihres Schlosses auf dem Leopoldsberg, als ein plötzlicher Windstoß Agnes' Brautschleier davontrug. Neun Jahre später fand Leopold III. den Schleier während einer Jagd im Klosterneuburger Wald unversehrt auf einem blühenden Holunderbaum wieder. Dies deutete er als göttliches Zeichen und beschloss, an dieser Stelle ein Kloster zu gründen. Im Laufe der Zeit wurde diese Legende um eine Marienerscheinung erweitert, was ihren mystischen Reiz verstärkte.
Historische Aufzeichnungen zeigen jedoch, dass das Gebiet schon lange vor dem 12. Jahrhundert besiedelt und entwickelt war. Der Hügel, auf dem das Kloster steht, war seit prähistorischen Zeiten bewohnt und wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. als römisches Kastell, wahrscheinlich namens Arrianis, befestigt, um den Pannonischen Limes zu schützen. Im 11. Jahrhundert hatte sich auf diesen Ruinen bereits eine kleinere Siedlung entwickelt, die Leopold III. als seine Residenz und den Standort für die Gründung eines weltlichen Chorherrenstifts im Jahr 1114 wählte.
Das Klosterneuburger Stift entwickelte sich rasch zu einem kulturellen und theologischen Zentrum. Unter der Führung der Pröpste Marquard und Rudiger wurde das Kloster zu einem Mittelpunkt für kirchliche Reformen und den Widerstand gegen den aufkommenden Scholastizismus. Der berühmte Klosterneuburger Ambo, später bekannt als der Verduner Altar, entstand in dieser Zeit und spiegelt die mittelalterliche Typologie wider.
Im frühen 14. Jahrhundert erlebte das Kloster unter Propst Stephan von Sierndorf eine kulturelle Renaissance. Zahlreiche Kunstwerke und architektonische Verbesserungen wurden in Auftrag gegeben, teils aufgrund der Notwendigkeit von Restaurierungen nach einem verheerenden Brand im Jahr 1330. Der gotische Kreuzgang wurde fertiggestellt und der Klosterneuburger Ambo zu einem Flügelaltar umgestaltet. Der Bau des südlichen Kirchturms im gotischen Stil begann, erreichte jedoch nie mehr als die Höhe des Kirchendachs.
In der frühen Neuzeit erlangte das Klosterneuburger Stift durch die katholische Gegenreformation wieder an Bedeutung. Im Jahr 1616 schenkte Erzherzog Maximilian III. dem Kloster den österreichischen Erzherzogshut, wodurch es zum Hüter dieser heiligen Krone wurde, die nur zu zeremoniellen Anlässen das Kloster verließ. Die barocke Umgestaltung des Klosters begann ernsthaft mit bedeutenden Bauphasen zwischen 1634 und 1730. Der nördliche Turm der Westfassade wurde im gotischen Stil fertiggestellt, während das Innere barocke Verzierungen erhielt, darunter eine prächtige Orgel.
Unter Propst Ernest Perger wurde eines der ehrgeizigsten barocken Bauprojekte Österreichs im Klosterneuburger Stift initiiert. Ursprünglich wurden Pläne von Jakob Prandtauer in Betracht gezogen, jedoch letztlich nicht umgesetzt. Stattdessen wurde Donato Felice d’Allio 1730 beauftragt, das gesamte Kloster neu zu gestalten, mit dem Ziel, eine weitläufige Anlage mit vier regelmäßigen Innenhöfen zu schaffen. Das Projekt sollte das Kloster in ein österreichisches Escorial verwandeln, eine grandiose klösterliche Residenz für die Habsburger-Dynastie. Obwohl die vollständige Vision nie realisiert wurde, bleiben die bestehenden Strukturen ein Zeugnis dieses großen Vorhabens.
Besucher des Klosterneuburger Stifts erwartet ein Genuss, wenn sie seine reiche Geschichte und beeindruckende Architektur erkunden. Die Kunstsammlung des Klosters ist ein Highlight und umfasst Werke aus verschiedenen Epochen, darunter der berühmte Verduner Altar. Die Klosterkirche, mit ihrem Mix aus gotischen und barocken Elementen, ist ein wahres Wunder. Die Leopoldskapelle, in der Markgraf Leopold III. begraben ist, bleibt ein Wallfahrtsort, der Besucher anzieht, die spirituellen Trost suchen.
Die Weinkellerei des Klosters ist eine weitere Attraktion und bietet einen Einblick in jahrhundertealte Weinbautraditionen. Als eine der ältesten und größten Weinkellereien Österreichs produziert sie eine Vielzahl exquisiter Weine, die Besucher probieren und kaufen können. Die Gärten des Klosters, mit ihren sorgfältig gepflegten Landschaften, bieten eine ruhige Umgebung für entspannte Spaziergänge.
Das Klosterneuburger Stift ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges Zeugnis der reichen kulturellen und religiösen Erbes Österreichs. Seine Mauern erzählen Geschichten von Glauben, Kunst und Widerstandskraft und machen es zu einem Muss für jeden, der die Region erkundet. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem friedlichen Rückzugsort seid, das Klosterneuburger Stift bietet ein unvergessliches Erlebnis, das die Zeit überdauert.
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