Die St. Martinskirche, gelegen im nördlichen Teil von Klosterneuburg in Österreich, ist ein beeindruckendes Beispiel historischer und architektonischer Pracht. Lokal als Martinskirche bekannt, ist diese römisch-katholische Pfarrkirche dem heiligen Martin von Tours geweiht. Sie ist die zweitälteste Kirche in Österreich, die diesen Namen trägt, und gehört zum Dekanat Klosterneuburg der Erzdiözese Wien, betreut vom Stift Klosterneuburg.
Die Ursprünge der St. Martinskirche reichen bis ins späte 8. Jahrhundert zurück, in die Zeit der Awarenkriege. Ursprünglich wurde eine Holzkirche auf einer Terrasse mit Blick auf die Donau errichtet, umgeben von einer befestigten Kirchhofmauer. Dieser Standort wurde strategisch gewählt, da er einen hervorragenden Blick über den Fluss und die umliegende Gegend bot, in der eine fränkische Siedlung lag.
Im frühen 11. Jahrhundert, während der frühromanischen Periode, wurde eine rechteckige Steinkirche mit einem quadratischen Chor gebaut, die im 12. Jahrhundert erweitert wurde. Am Ende des 13. Jahrhunderts wurde die hochromanische Kirche durch eine neue frühgotische Struktur ersetzt, die die Grundlage der heutigen Kirche bildet. Im Jahr 1291 stiftete Ritter Ulrich von Kritzendorf zwei Kapellen, St. Bartholomäus und Maria Magdalena, die an der Südseite des Kirchenschiffs hinzugefügt wurden. Der Kirchturm wurde 1363 erhöht, und um 1420 wurde der Grundstein für den heutigen Chor gelegt, der drei Joche und einen Fünfachtelschluss aufweist.
Im 15. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff erhöht und mit Strebepfeilern verstärkt, und die südlichen Kapellen wurden verbunden und nach Osten erweitert, wodurch ein schiffähnlicher Anbau entstand. Während der zweiten Türkenbelagerung Wiens 1683 wurde die Kirche zerstört, aber bis 1725 restauriert und barockisiert.
Das Äußere der St. Martinskirche zeigt ein verputztes, dreijochiges gotisches Kirchenschiff mit barocken Segmentbogenfenstern unter einem Satteldach. Die verschiedenen Bauphasen sind an der Nordwand des Kirchenschiffs sichtbar, wo 1973 drei frühgotische Rundfenster mit Achtpassmaßwerk freigelegt wurden. Das Westportal aus dem 13. Jahrhundert weist ein zweizoniges, spitzbogiges und profiliertes Portal mit einem barocken rechteckigen Türrahmen und einem schmiedeeisernen Gitter aus dem späten 18. Jahrhundert auf. Darüber befinden sich ein rundes Dreipassfenster und kleine frühgotische Rundfenster mit Spitzquatrefoils.
Die Südseite des Kirchenschiffs verfügt über niedrige, schiffähnliche Kapellen mit mehrbahnigen Maßwerkfenstern unter einem Pultdach, die im frühen 15. Jahrhundert gebaut wurden. Der erhöhte dreijochige Chor mit einem Fünfachtelschluss zeigt freiliegendes Quadermauerwerk mit hohen abgestuften Strebepfeilern, die mit Giebelknöpfen gekrönt sind, und drei- und vierbahnigen Maßwerkfenstern mit kleinen Lichtschlitzen unter dem Traufgesims. Die Südseite des Chors beinhaltet einen niedrigen Anbau mit einer Werktagskapelle, die von 1782 bis 1982 als Sakristei diente, und ein Oratorium mit Vorraum und Treppenturm.
Der Kirchturm, der sich in der nördlichen Chorecke befindet, hat eine quadratische Basis aus dem späten 13. Jahrhundert, mit oberen polygonalen Turmzonen, die um 1363 und im frühen 15. Jahrhundert hinzugefügt wurden. Der Turm verfügt über ein- und zweibahnige Lanzettmaßwerkfenster und Schallöffnungen. Nach einem Brand im Jahr 1844 wurde die Schallzone neu aufgebaut und ein Blechhelm hinzugefügt. Neben dem Turm steht ein Treppenturm aus dem frühen 15. Jahrhundert mit abgeschrägten Schlitzfenstern und einem rundbogigen Abgang zur unteren Kirche.
Außerhalb der Kirche befindet sich eine Halbfigur des Schmerzensmannes aus dem 14. Jahrhundert in einer südlichen Nische. Die Nordseite des Chors zeigt ein Steinrelief des Ölbergs mit einem Stifterpaar aus dem Jahr 1498. Eine spätgotische Totengedenklaterne mit tabernakelartigem Aufsatz aus dem späten 15. Jahrhundert steht in der Nähe des Eingangs zum Beinhaus. Eine Statue der Madonna auf der Weltkugel aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts, die aus dem ehemaligen St. Jakob Kloster hierher versetzt wurde, befindet sich südlich der Kirche.
Der Innenraum der St. Martinskirche zeigt ein Kirchenschiff mit drei ungleichen Jochen unter Kreuzgewölben zwischen Gurtbögen über geschichteten Pilastern. Das Kirchenschiff wird von hohen rundbogigen Öffnungen zu flachen Nischen flankiert. Die dreiachsige Westempore mit Kreuzgewölben steht auf Korbbogenarkaden und verfügt über eine zentrale, vorgewölbte Balustrade mit Gitterwerk, reich verziert mit Elementen und Putti aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. Der südliche und kürzere Schiffsanbau besteht aus drei verbundenen Kapellen mit Krypten aus dem 15. Jahrhundert, mit gotischen Rippengewölben auf profilierten Konsolen und einer Werktagskapelle am östlichen Ende aus dem frühen 15. Jahrhundert, die durch Portale mit beschlagenen Türblättern mit dem Kirchenschiff verbunden ist.
Der zurückgesetzte rundbogige Triumphbogen zeigt Renovierungsinschriften aus den Jahren 1723 und 1785. Der dreijochige Chor mit einem Fünfachtelschluss hat ein Kreuzgewölbe und Lanzettgewölbe auf runden Diensten, die von einfachen Konsolen ausgehen. Die Oratoriumsfenster haben reiche Rahmen, die mit Adlern aus dem Jahr 1786 gekrönt sind. Die Kapelle im Erdgeschoss des quadratischen Turms hat ein tief gezogenes spätgotisches Sterngewölbe.
Das Innere der Kirche ist ein heller, hoher Saal mit reicher, heterogener Barockdekoration aus der zweiten Hälfte des 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der monumentale dreigeschossige Barockhochaltar, der den gesamten spätgotischen Chorschluss füllt, wurde um 1720 aus der Wiener Franziskanerkirche übertragen und angepasst. Das Altarbild, Apotheose des heiligen Martin, mit einem Blick auf St. Martin, wurde von Sebastian Linck gemalt. Flankierende gedrehte und korinthische Säulen stehen die Statuen der Heiligen Johannes der Täufer, Georg, Florian und Leopold. Der obere Teil zeigt das Bild der Heiligen Dreifaltigkeit und Statuen der Heiligen Klara und Margareta von Cortona. Das Baldachintabernakel zeigt eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe.
Die linken und rechten Seitenaltäre befinden sich jeweils in einer Kapellennische in der Längswand des Kirchenschiffs. Die Turmkapelle, ehemals die Maria Lourdes Kapelle, beherbergt einen Ädikulaaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, der 1982 von der südlichen Bartholomäuskapelle (jetzt als Sakristei genutzt) hierher versetzt wurde.
Die reich gestaltete Barockkanzel aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts zeigt ein Relief des 12-jährigen Jesus im Tempel, einen guten und einen schlechten Sämann sowie seitliche Sitzfiguren der Heiligen Petrus und Johannes Chrysostomus. Der Schalldeckel zeigt Ecclesia mit Engeln und eucharistischen Symbolen in himmlischer Herrlichkeit.
Es gibt 16 bemerkenswerte lebensgroße vergoldete Holzstatuen aus der Zeit um 1720/1730, wahrscheinlich vom Bildhauer Franz Caspar, die aus dem ehemaligen Kamaldulenserkloster auf dem Kahlenberg hierher versetzt wurden. Vor dem Hochaltar steht ein spätgotisches Taufbecken aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, aus Adneter Marmor gefertigt. Die reich eingelegten und geschnitzten doppelreihigen Chorstühle aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden aus der Wiener Schwarzspanierkirche hierher versetzt und zeigen Oberstücke mit den Wappen von Klosterneuburg und Doppeladlern.
Das Orgelgehäuse auf der dreiachsigen Empore stammt aus der Zeit um 173
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