Im Herzen von Mülheim an der Ruhr, eingebettet in das historische Viertel Broich, findet ihr ein einzigartiges und faszinierendes Ziel: das Museum zur Vorgeschichte des Films. Untergebracht in einem 25,5 Meter hohen ehemaligen Wasserturm, bietet dieses Museum eine spannende Reise durch die frühen Entwicklungen der bewegten Bilder, lange bevor die Kinematografie ihren Anfang nahm. Zusammen mit der größten begehbaren Camera Obscura der Welt ist das Museum Teil der Route der Industriekultur und ein Muss für Geschichtsinteressierte, Filmbegeisterte und neugierige Reisende.
Der Wasserturm, der heute das Museum beherbergt, wurde 1904 erbaut. Ursprünglich diente er der Wasserversorgung für Lokomotiven in den nahegelegenen Eisenbahnwerkstätten und der Unteren Ruhrtalbahn. Trotz der Zerstörung vieler umliegender Gebäude bei einem Luftangriff im Jahr 1943 blieb der Wasserturm bemerkenswerterweise unversehrt. Der Wasserbehälter des Turms, ein abgedeckter Barkhausen-Behälter, hergestellt von Aug. Klönne aus Dortmund, zeugt von der Ingenieurskunst seiner Zeit.
Im Jahr 1992, im Rahmen der MüGa Landesgartenschau, wurde der Wasserbehälter nach einer Idee von Werner Nekes in die größte begehbare Camera Obscura der Welt umgewandelt. Diese faszinierende Installation, die vollständig durch Spenden finanziert und mit Technologie von Carl Zeiss Jena ausgestattet wurde, bietet den Besuchern einen 360°-Panoramablick auf die Stadt. Die präzise Optik umfasst einen drehbaren Kopf mit einem kippbaren Spiegel und ein Dreilinsensystem, das scharfe Bilder von Objekten aus einer Entfernung von 13 Metern bis zum Horizont ermöglicht. Die Camera Obscura ist ein Highlight, das Kunst, Wissenschaft und Geschichte in einem immersiven Erlebnis vereint.
Nach der Installation der Camera Obscura stand der Rest des Turms mehrere Jahre leer, abgesehen von einer kurzen Nutzung als Restaurant. Erst 2005 konnten genügend Mittel aufgebracht werden, um das Innere in ein Museum zur Vorgeschichte des Films umzuwandeln. Der Architekt Hans-Hermann Hofstadt leitete das Design, und das Museum öffnete im September 2006 offiziell seine Türen. Die konzeptionellen und kuratorischen Aspekte wurden sorgfältig von dem Kunsthistoriker und Museumsdirektor Tobias Kaufhold in Zusammenarbeit mit dem Sammler KH. W. Steckelings geplant.
Auf den drei Etagen unterhalb des Wasserbehälters beherbergt das Museum über 1.100 Exponate aus Steckelings' Sammlung. Diese Artefakte, die von 1750 bis 1930 datieren, dokumentieren die technologischen Fortschritte, die den Weg für die Kinematografie ebneten. Besucher können eine Vielzahl von Geräten bewundern, darunter Kaleidoskope, Laterna Magica und Guckkästen, die einen Einblick in die Einfallsreichtum und Kreativität der vorfilmischen Ära bieten. Jedes Exponat erzählt die Geschichte, wie Bilder das Laufen lernten und das Publikum fesselten, was die filmischen Erlebnisse von heute vorwegnahm.
Wenn ihr das Museum betretet, werdet ihr in eine Zeit zurückversetzt, in der der Zauber der bewegten Bilder gerade erst begann. Das Erdgeschoss führt euch in die frühesten optischen Geräte ein, wie die Camera Obscura und Kaleidoskope, die die Menschen mit ihren bezaubernden visuellen Effekten faszinierten und unterhielten. Detaillierte Beschreibungen und interaktive Displays bieten Einblicke in die Wissenschaft und Kunstfertigkeit hinter diesen Erfindungen.
Im zweiten Stock liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Projektionstechniken. Hier könnt ihr eine Reihe von Laterna Magica erkunden, die verwendet wurden, um handgemalte Dias auf Leinwände zu projizieren und so eine der frühesten Formen des Geschichtenerzählens durch Bilder zu schaffen. Die kunstvollen Designs und die Handwerkskunst dieser Laternen zeugen von der Hingabe und dem Können ihrer Schöpfer.
Der dritte Stock taucht in die Welt der Guckkästen und anderer magischer Kisten ein, die den Betrachtern ermöglichten, in Miniaturszenen und bewegte Panoramen zu schauen. Diese Geräte waren beliebte Attraktionen auf Jahrmärkten und Ausstellungen und fesselten das Publikum mit ihren lebensechten Animationen und filigranen Details. Die Sammlung des Museums umfasst seltene und exquisite Beispiele dieser frühen visuellen Unterhaltungen und bietet einen faszinierenden Blick in die Vergangenheit.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Museum zur Vorgeschichte des Films in den Wintermonaten geschlossen ist. Daher solltet ihr euren Besuch in den wärmeren Jahreszeiten planen, um dieses außergewöhnliche Erlebnis nicht zu verpassen. Die saisonale Schließung des Museums ermöglicht die Wartung und Erhaltung der wertvollen Exponate, damit sie auch zukünftigen Besuchern in einwandfreiem Zustand präsentiert werden können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Museum zur Vorgeschichte des Films nicht nur ein Museum ist, sondern ein Portal in eine vergangene Ära der Innovation und des Staunens. Seine einzigartige Lage in einem historischen Wasserturm, kombiniert mit der größten begehbaren Camera Obscura der Welt, macht es zu einem wirklich bemerkenswerten Ziel. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Filmbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, ein Besuch in diesem Museum verspricht eine aufschlussreiche und unvergessliche Reise durch die faszinierende Vorgeschichte des Films.
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