St. Benedikti in Quedlinburg, einer bezaubernden Stadt im Herzen von Sachsen-Anhalt, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Architektur und der reichen kirchlichen Geschichte der Region. Diese markante Kirche, eingebettet in die malerischen Straßen von Quedlinburg, lädt Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und ihre bewegte Geschichte und architektonische Pracht zu erkunden.
Die Ursprünge von St. Benedikti reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, wobei die Kirche erstmals 1233 in Dokumenten erwähnt wird. Ihre Weihe fand jedoch bereits 1173 statt. Die Architektur der Kirche spiegelt diese tiefe historische Linie wider, mit Überresten romanischer Elemente, die noch heute sichtbar sind. Zum Beispiel findet man ein zugemauertes romanisches Fenster im südlichen Seitenschiff, und romanische Fenster sind im Turm erhalten.
Die auffälligsten Merkmale der Kirche sind ihre beiden Westtürme, die sich in ihrer Höhe unterscheiden. Der nördliche Turm erreicht beeindruckende 60 Meter, während der südliche Turm aufgrund von Brandschäden etwas kürzer ist. Beide Türme wurden durch ein Feuer am 29. April 1901 schwer beschädigt, aber sorgfältig in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut. Heute ist die Turmebene der ehemaligen Türmerwohnung zugänglich und bietet einen Panoramablick auf die Altstadt nach Osten, Süden und Westen.
Beim Betreten von St. Benedikti werden Besucher von einer Fülle historischer und künstlerischer Schätze begrüßt. Die Kanzel, ein Geschenk der Familie von Stamer aus dem Jahr 1595, steht als Zeugnis für das dauerhafte Erbe der Kirche. Das Taufbecken, das auf das Jahr 1648 datiert, trägt zum historischen Charme der Kirche bei.
Der Hochaltar, der im Jahr 1700 gefertigt wurde, ist ein Meisterwerk, das von dem Mathematikprofessor Leonhard Christoph Sturm aus Wolfenbüttel entworfen und vom Braunschweiger Bildhauer Joachim Querfurt ausgeführt wurde. Dieser Altar stellt die Ereignisse von Ostern lebendig dar und zieht die Besucher in seine detaillierte Erzählung hinein. Im südlichen Seitenschiff fällt ein spätgotischer Flügelaltar aus etwa 1500 auf, der fast lebensgroße Figuren der Pietà (die trauernde Maria mit dem toten Jesus), des heiligen Benedikt und des heiligen Nikolaus zeigt.
Die Kalandkapelle, die sich im östlichen Teil des nördlichen Seitenschiffs befindet, beherbergt mehrere bemerkenswerte Grabsteine, Porträts von Pastoren und einen spätgotischen Marienaltar aus etwa 1480. Der Name der Kapelle leitet sich von dem karitativen Kaland-Orden des Mittelalters ab, dessen Mitglieder sich hier am ersten Tag jedes Monats (den Kalenden) trafen.
Die Existenz einer Orgel in St. Benedikti wurde erstmals um 1510 dokumentiert. Zum großen Reformationsjubiläum im Jahr 1717 verfügte die Kirche über zwei Orgeln, die harmonisch zusammenspielten. Das größere der beiden Instrumente hatte 2.928 Pfeifen und war vergleichbar mit der berühmten Silbermann-Orgel in der Dresdner Frauenkirche und der Domorgel in Freiberg.
Im Jahr 1834 wurde dieses Instrument durch ein neues ersetzt. Die heutige Orgel, die 1888 von der Orgelbaufirma Ernst Röver aus Hausneindorf gebaut wurde, ist weitgehend original erhalten. Während des Ersten Weltkriegs wurden die Zinnprospektpfeifen der Orgel für Kriegszwecke abgegeben und später durch Zinkrepliken ersetzt. Die Orgel wurde von Oktober 2018 bis Juni 2020 durch die Orgelbaufirma Jehmlich umfassend restauriert, wobei die modifizierten Register in ihren historischen Originalzustand zurückversetzt wurden. Die feierliche Wiedereinweihung fand am 13. und 14. Juni 2020 statt.
Die einzige verbliebene Kirchenglocke von St. Benedikti, bekannt als die Taufglocke, ist der Mutter Gottes gewidmet. Diese fast zwei Tonnen schwere Glocke, die im 13. Jahrhundert gegossen wurde, trägt auf ihrer Schulter die Engelsgrüßung in fein gravierter Majuskelschrift. Ein Relief der thronenden Mutter Gottes mit dem Christuskind ist auf ihrer Flanke gegossen.
Das leere Stuhlfach und das Joch innerhalb sind Überreste der ehemaligen größten Glocke, die 1708 von Christian Ludewig Meyer aus Braunschweig gegossen wurde. Diese Glocke, ein Neuguss einer früheren Glocke von 1304, hatte einen Durchmesser von 2,26 Metern und war eine der größten Glocken in Mitteldeutschland.
Zwischen 1711 und 1714 diente der Komponist Gottfried Kirchhoff als Organist in St. Benedikti, unter der Leitung des musices directors Christian Friedrich Rolle. Von 1757 bis 1764 war der bekannte Pädagoge Friedrich Gabriel Resewitz Pastor an der Kirche. Später war Johann Heinrich Fritsch, der die erste vollständige Chronik der Geschichte von Quedlinburg schrieb, als Hauptprediger und Superintendent an der Kirche tätig.
Seit Juni 2009 wird die Kirche nachts beleuchtet, dank der Unterstützung eines belgischen Gasunternehmens. Tägliche Führungen durch die Kirche und den Turm bieten den Besuchern ein tieferes Verständnis ihrer historischen und architektonischen Bedeutung.
Das Dach und die Dachstruktur der Kirche sind als Fauna-Flora-Habitat (FFH) für die Große Hufeisennase ausgewiesen. Nördlich der Kirche steht das Goetze-Mausoleum, das letzte Überbleibsel des ehemaligen Marktfriedhofs, erbaut im Jahr 1726. Das nahegelegene Haus in der Breiten Straße 18 diente einst als Pfarrhaus, und das Haus am Marktkirchhof 16 beherbergte die Bürgerschule der Gemeinde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Benedikti in Quedlinburg nicht nur eine Kirche ist; sie ist ein lebendiges Denkmal für Jahrhunderte von Geschichte, Kunst und Kultur. Ihre imposanten Türme, kunstvollen Altäre und klingenden Glocken erzählen die Geschichten der Vergangenheit und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der das reiche Erbe von Quedlinburg erkunden möchte.
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