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Bönekerskapelle

Bönekerskapelle Rheine

Bönekerskapelle

In der malerischen Stadt Rheine, im Herzen von Nordrhein-Westfalen, Deutschland, steht die Bönekerskapelle, eine kleine, aber historisch bedeutsame Kapelle, die die Zeit überdauert hat. Offiziell als Kapelle Beata Mariae Virginis bekannt, ist dieses architektonische Juwel ein Zeugnis der mittelalterlichen Vergangenheit der Stadt und ihres unerschütterlichen Gemeinschafts- und Glaubensgeistes.

Die Geschichte der Bönekerskapelle

Die Ursprünge der Bönekerskapelle reichen bis ins späte 15. Jahrhundert zurück, als sie Teil des Neuen Hospitals zum Heiligen Geist war, einer wohltätigen Einrichtung, die den Bedürftigen und älteren Bürgern der Stadt Unterkunft und Pflege bot. Dieses Hospital wurde 1484 von Johannes von Grüter, einer bedeutenden lokalen Persönlichkeit, gegründet, der einen Ort der Gastfreundschaft und Zuflucht schaffen wollte. Die Kapelle, die der Heiligen Jungfrau Maria geweiht ist, war ein integraler Bestandteil dieser Einrichtung und diente den spirituellen Bedürfnissen ihrer Bewohner.

Der Bau des Hospitals wurde schnell abgeschlossen, wobei das Hauptgebäude bereits 1483 fertiggestellt war. Der Bau der Kapelle zog sich jedoch bis in die späten 1680er Jahre hin, wobei ihr Altar 1685 geweiht wurde. Die letzten Details der Kapelle, einschließlich ihres markanten Glockenturms und der Uhr, wurden bis 1687 fertiggestellt. Im Laufe der Jahrhunderte verfiel das Hospital selbst und wurde schließlich 1841 abgerissen, doch die Kapelle blieb bestehen und wurde mehrmals renoviert, um ihre Struktur und ihren Zweck zu erhalten.

Architektonische Bedeutung

Die Bönekerskapelle ist eine faszinierende Mischung aus architektonischen Stilen, die hauptsächlich Elemente der Gotik, Renaissance und des Barock zeigt. Diese eklektische Mischung ist ein Markenzeichen der Nachgotik-Bewegung in Westfalen, die darauf abzielte, vorreformatorische gotische Formen als Gegenstück zur protestantischen Architektur wiederzubeleben. Die Außenfassade der Kapelle zeichnet sich durch ihr schlichtes, aber elegantes Erscheinungsbild aus, mit einem rundbogigen Portal, einem runden Fenster und einem bescheidenen Zifferblatt. Die Struktur ist mit Grobputz versehen, einem rauen Putz, der Steinwerk imitiert und ihren historischen Charme unterstreicht.

Das Innere der Kapelle ist im Gegensatz zu ihrem kunstvollen Äußeren bemerkenswert schlicht. Die einschiffige Halle ist ungeschmückt, mit einer flachen, einfachen Decke und minimaler Dekoration. Der Hauptfokus im Inneren ist der Epitaph-Altar, ein meisterhaftes Werk des Bildhauers Bernd Meyering aus dem Jahr 1685. Dieser Altar, aus Baumberger Sandstein gefertigt, zeugt von der Kunstfertigkeit seines Schöpfers und beeindruckt Besucher und Gläubige gleichermaßen mit seinen filigranen Schnitzereien und religiösen Darstellungen.

Der Epitaph-Altar

Der Epitaph-Altar ist zweifellos das Prunkstück des Inneren der Bönekerskapelle. Dieser prächtige Altar, obwohl nicht signiert, wird Bernd Meyering, einem renommierten Bildhauer seiner Zeit, zugeschrieben. Das Fundament des Altars, oder Stipes, ist eine einfache Steinkonstruktion, gekrönt von einer wiederverwendeten Altarmensa aus der ursprünglichen Hospitalkapelle. Das Retabel, der obere Teil des Altars, ist eine aufwendige Struktur, die von Dietrich Recke, einem hochrangigen Beamten im Bistum Münster, gestiftet wurde. Das kunstvolle Design und die Handwerkskunst des Altars unterstreichen die religiöse und kulturelle Bedeutung der Kapelle und machen sie zu einem Muss für Besucher.

Die Bönekerskapelle heute

Heute steht die Bönekerskapelle als geschätztes historisches Denkmal und Ort der stillen Reflexion mitten im geschäftigen Rheine. Seit 1982 ist sie als geschütztes Gebäude eingetragen, was ihre Erhaltung für zukünftige Generationen sicherstellt. Die Kapelle gehört nun zur Pfarrei St. Dionysius, nachdem mehrere lokale Pfarreien 2013 fusionierten. Sie dient weiterhin der Gemeinde und veranstaltet Friedensgebete, Mittagsandachten und andere religiöse Dienste.

Die ruhige Atmosphäre und historische Bedeutung der Kapelle machen sie zu einem beliebten Ziel sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Besucher können ihr bescheidenes, aber fesselndes Inneres erkunden, den Epitaph-Altar bewundern und einen Moment der Reflexion über die Jahrhunderte der Geschichte genießen, die sich innerhalb ihrer Mauern entfaltet haben. Die Kapelle ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und lädt alle ein, die einen Moment der Ruhe und einen Einblick in das reiche Erbe Rheines suchen.

Fazit

Die Bönekerskapelle ist mehr als nur ein historisches Gebäude; sie ist ein Symbol für den unerschütterlichen Geist und das Engagement Rheines für Gemeinschaft und Glauben. Ihre Mischung aus architektonischen Stilen, reiche Geschichte und ruhige Atmosphäre machen sie zu einem einzigartigen und fesselnden Ziel. Ob ihr Geschichtsinteressierte, spirituelle Suchende oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch der Bönekerskapelle bietet euch eine tiefgehende und bereichernde Erfahrung, die euch mit der Vergangenheit und Gegenwart Rheines verbindet.

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