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St. Elisabeth (Rheine)

St. Elisabeth (Rheine) Rheine

St. Elisabeth (Rheine)

Die St. Elisabeth Kirche in Rheine, gelegen in der wunderschönen Region Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Beispiel architektonischer Brillanz und historischer Bedeutung. Diese römisch-katholische Pfarrkirche steht als Zeugnis für den innovativen Geist ihrer Zeit, indem sie sich von dem traditionellen Historismus abwendet, der die Kirchenarchitektur in der Region dominierte. Entworfen vom renommierten Gelsenkirchener Architekten Josef Franke, ist St. Elisabeth ein gefeiertes Wahrzeichen, das seit seiner Fertigstellung im Jahr 1931 sowohl Einheimische als auch Besucher fasziniert.

Die Ursprünge und Historischer Kontext

Die Geschichte der St. Elisabeth Kirche ist eng mit der industriellen Entwicklung von Rheine verbunden. Mitte des 19. Jahrhunderts war das rechte (östliche) Ufer der Ems ein Zentrum für die Textil- und Metallverarbeitungsindustrie. Das westliche Ufer hatte jedoch mit schwierigen Bodenverhältnissen und dem Bau einer Eisenbahnlinie im Jahr 1853 zu kämpfen, die das Gebiet von der historischen Altstadt trennte. Dies führte zu einer einzigartigen Verteilung von fortschrittlicher Industrie auf der einen und traditioneller Landwirtschaft auf der anderen Seite, eine Unterscheidung, die bis heute bei den Einheimischen nachklingt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann die Industrialisierung, sich auch auf die westliche Seite, bekannt als Hinter der Bahn, auszubreiten. Bis 1906 war die Bevölkerung in diesem Teil von Rheine erheblich gewachsen, was die Gründung einer neuen Pfarrei erforderlich machte, um die Gläubigen aufzunehmen. Die bestehende Hauptkirche, St. Dionysius, konnte die wachsende Gemeinde nicht mehr fassen. So wurde 1933 eine neue Pfarrei gegründet, und die Planung für die St. Elisabeth Kirche begann.

Die Vision von Josef Franke

Die Aufgabe, die neue Kirche zu entwerfen, wurde Josef Franke anvertraut, einem visionären Architekten, der sich in Rheine bereits mit seinen früheren Werken, darunter das neue Gymnasium Dionysianum und die Schulkirche St. Peter, einen Namen gemacht hatte. Frankes Entwurf für St. Elisabeth war bahnbrechend, indem er sich von der langjährigen Tradition des Historismus abwandte und eine neue architektonische Sprache annahm.

Frankes erste Entwürfe waren durch einen ausgeprägten expressionistischen Stil gekennzeichnet, der jedoch aufgrund von Kostensorgen auf Widerstand des Kirchenvorstands stieß. Nach mehreren Überarbeitungen wurde ein vereinfachter, aber dennoch markanter Entwurf genehmigt. Eines der bemerkenswertesten Merkmale des ursprünglichen Plans, eine barock-inspirierte Zwiebelturmkuppel, musste aus Budgetgründen aufgegeben werden. Stattdessen wurde ein flaches Pyramidendach mit einem fünf Meter hohen Kreuz gewählt. Diese Entscheidung minderte jedoch nicht die architektonische Großartigkeit der Kirche.

Das Architektonische Wunder

Die St. Elisabeth Kirche ist ein Meisterwerk geometrischer Formen, wobei ihre Struktur auf Rechtecken und Kreisen basiert, die Schärfe und Weichheit symbolisieren. Die Baumaterialien verstärken dieses Konzept weiter, darunter brauner Ibbenbürener Sandstein, heller Ettringer Tuff und rote Tonziegel. Die Westfassade der Kirche ist besonders beeindruckend, mit ihren drei Hauptportalen, die von einem hohen Glockenturm flankiert werden. Die bronzenen Türen, gestaltet vom örtlichen Bildhauer Josef Krautwald, zeigen die göttlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung und verleihen dem Eingang eine künstlerische Eleganz.

Das Innere der Kirche ist ebenso faszinierend. Das hallenartige Kirchenschiff mit seinem dominierenden Mittelgang wird von zwei niedrigeren Seitenschiffen flankiert, was eine basilikaähnliche Struktur schafft. Der Höhenunterschied zwischen dem zentralen und den Seitenschiffen ermöglicht zusätzliches Licht durch runde Fenster im oberen Obergaden. Die Schlichtheit und der Mangel an Verzierungen im Inneren spiegeln die Prinzipien der Neuen Sachlichkeit wider, die Funktionalität und Klarheit betonen.

Ein Symbolisches Wahrzeichen

Eines der bedeutendsten Merkmale der St. Elisabeth Kirche ist die Statue der heiligen Elisabeth von Thüringen, der Schutzpatronin der Kirche, die den Westgiebel ziert. Diese lebensgroße Figur, ebenfalls von Josef Krautwald geschaffen, ist an ihrer Krone und einem Korb mit Rosen zu erkennen, die ihre legendäre Wohltätigkeit symbolisieren. Die Statue erinnert an die Hingabe der Kirche an die Heilige und ihr bleibendes Erbe von Mitgefühl und Dienst.

Der Turm der Kirche, ursprünglich dazu gedacht, eine Uhr zu beherbergen, erfuhr nach dem Zweiten Weltkrieg eine Veränderung. Das flache Pyramidendach wurde durch eine Kupferlaterne mit einem Kreuz ersetzt, eine Änderung, die die sichtbarste Veränderung an der Außenseite der Kirche markierte. Trotz dieser Modifikationen bleibt der Turm ein markantes Merkmal der Kirche und bietet eine eindrucksvolle Silhouette gegen den Himmel.

Ein Ort des Gebets und der Gemeinschaft

Seit ihrer Weihe im Jahr 1931 ist die St. Elisabeth Kirche ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde Rheine. Das Patronatslied der Kirche, Sankt Elisabeth zu Ehren lasst uns Jubellieder singen!, komponiert von Josef Smets, wird noch immer von der Gemeinde gesungen und spiegelt die tiefe Verbindung zwischen der Kirche und ihren Gemeindemitgliedern wider. Die Rolle der Kirche als Ort des Gebets, der Reflexion und des Gemeindetreffens besteht bis heute und macht sie zu einem geschätzten Wahrzeichen in Rheine.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. Elisabeth Kirche in Rheine nicht nur ein architektonisches Wunder, sondern auch ein Symbol für Innovation, Gemeinschaft und Glauben ist. Ihr einzigartiges Design, ihre historische Bedeutung und ihr bleibendes Erbe machen sie zu einem Muss für jeden, der das reiche kulturelle Erbe Nordrhein-Westfalens erkundet. Ob ihr Architekturenthusiasten, Geschichtsinteressierte oder einfach nur auf der Suche nach einem Ort der Ruhe seid, die St. Elisabeth Kirche bietet eine tiefgreifende und inspirierende Erfahrung.

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