Das Riddarhuset, auch bekannt als Riddarhuspalatset, ist ein bedeutendes Zeugnis der reichen aristokratischen Geschichte Schwedens. Es befindet sich am Riddarhustorget 10 im historischen Stadtteil Gamla stan in Stockholm. Dieses prächtige Palais ist seit seiner Errichtung im 17. Jahrhundert ein zentraler Ort der schwedischen Adelsgeschichte. Mit seiner beeindruckenden Architektur und seiner bewegten Vergangenheit ist das Riddarhuset ein Muss für alle, die sich für Geschichte, Architektur und die Geschichten des alten Europas interessieren.
Die Geschichte des Riddarhuset ist genauso komplex wie die architektonischen Details, die seine Fassade schmücken. Das Grundstück, auf dem es steht, wurde ursprünglich 1641 von Axel Oxenstierna, einem bedeutenden Staatsmann, erworben. Oxenstierna hatte zunächst vor, hier sein eigenes Palais zu bauen, erkannte jedoch die strategische Bedeutung des Ortes und verkaufte es für 3.000 Reichstaler, um den Bau des Riddarhuset, des Hauses des Adels, zu ermöglichen.
Der Bau des Riddarhuset erstreckte sich über einen langen Zeitraum von 1641 bis 1674. Mehrere Architekten waren an dem Projekt beteiligt und brachten ihre individuellen Beiträge ein. Der ursprüngliche Entwurf stammte von Simon de la Vallée, einem französischen Architekten, der nach Schweden ausgewandert war. Nach de la Vallées frühem Tod im Jahr 1642 übernahm der deutsche Steinmetz Heinrich Wilhelm das Projekt für ein Jahrzehnt. Nach Wilhelms Tod im Jahr 1652 übernahm der niederländische Architekt Justus Vingboons und hinterließ einen bedeutenden Einfluss auf das endgültige Design des Gebäudes. Schließlich vollendete Jean de la Vallée, Simons Sohn, den Bau und fügte das markante zweigeteilte Dach mit seinem eleganten, geschwungenen unteren Profil hinzu.
Das Riddarhuset ist ein herausragendes Beispiel der Spätrenaissance-Architektur, stark beeinflusst vom französischen Klassizismus. Die Hauptfassade des Gebäudes, aus hellem Gotland-Sandstein und lokalem Ziegelstein gebaut, weist korinthische Säulen und detaillierte Verzierungen auf. Das von Jean de la Vallée entworfene Dach ist besonders bemerkenswert für seine einzigartige zweigeteilte Struktur, die später den typischen Stil schwedischer Herrenhausdächer inspirierte.
Eines der auffälligsten Merkmale des Gebäudes sind die Fassadendekorationen. Die Nordfassade, die zum Norrström hin ausgerichtet ist, ist mit Statuen von Prudentia und Herkules geschmückt, die Heldentum und Weisheit symbolisieren. Die Südfassade, die zum Riddarhustorget hin zeigt, zeigt eine Statue einer Frau, die den Adel (Nobilitas) darstellt, flankiert von Figuren, die militärische und zivile Studien symbolisieren. Diese Statuen sowie die Reliefs in den Giebeln wurden vom Bildhauer Henrik Lichtenberg geschaffen.
Lateinische Inschriften entlang der Außenseite des Gebäudes verleihen ihm zusätzlichen klassischen Charme. Diese Inschriften, wie Prudentia murus sacer nec decidit unquam (Klugheit ist eine heilige Mauer, die niemals fällt), spiegeln die Werte und Ideale des schwedischen Adels wider.
Beim Betreten des Riddarhuset werden die Besucher von einer prächtigen Treppe aus Öland-Kalkstein begrüßt, einem weiteren Meisterwerk von Jean de la Vallée. Das Innere ist ein Schatzkästchen des Designs aus dem 17. Jahrhundert, mit originalen Möbeln und Dekorationen, die euch in die Vergangenheit zurückversetzen. Die Wände sind mit 2.337 Wappen geschmückt, die die Adelsfamilien Schwedens repräsentieren. Davon gelten 603 als noch existent.
Der große Saal, in dem sich der Adel einst zu Versammlungen traf, ist ein beeindruckender Anblick. Der Raum ist mit Porträts bedeutender schwedischer Adliger und historischer Persönlichkeiten geschmückt, die einen Einblick in das Leben derjenigen bieten, die die Geschichte des Landes geprägt haben. Der Saal dient auch als Veranstaltungsort für Konzerte und Führungen, wodurch Besucher die Pracht der Vergangenheit in einem lebendigen, zeitgenössischen Rahmen erleben können.
Obwohl das Riddarhuset nach der Repräsentationsreform von 1866 nicht mehr als Sitz des schwedischen Adels dient, bleibt es ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes Schwedens. Das Gebäude ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet Führungen an, die in seine reiche Geschichte und architektonische Bedeutung eintauchen. Es dient auch als Veranstaltungsort für private Events und ist somit ein lebendiger, integraler Bestandteil des sozialen Gefüges von Stockholm.
Das Erbe des Riddarhuset reicht über seine Mauern hinaus. Die Organisation, die das Gebäude besitzt und verwaltet, betreut auch mehrere andere historische Anwesen, darunter die Schlösser Löfstad und Kronovall sowie verschiedene Herrenhäuser und Anwesen. Diese Verwaltung stellt sicher, dass das adlige Erbe Schwedens für zukünftige Generationen bewahrt und erlebbar gemacht wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Riddarhuset mehr als nur ein historisches Gebäude ist; es ist ein Symbol der aristokratischen Vergangenheit Schwedens und ein Leuchtfeuer architektonischer Brillanz. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architektur-Enthusiasten oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch dieses prächtigen Palais wird euch ein tieferes Verständnis für das reiche kulturelle Geflecht Schwedens vermitteln. Also, macht eine Zeitreise und entdeckt die Pracht und Geschichte des Riddarhuset – ein wahres Juwel im Herzen von Stockholm.
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