Die Nikolai-Kirche in Villach, lokal als Nikolaikirche bekannt, ist ein prächtiges Beispiel für neogotische Architektur und befindet sich in der charmanten Stadt Villach in Österreich. Diese römisch-katholische Kirche, die vom örtlichen Franziskanerkloster verwaltet wird, zeugt von der reichen Geschichte und religiösen Tradition der Stadt und bietet Besuchern einen Einblick in die Vergangenheit sowie einen ruhigen Ort für Besinnung und Gebet.
Die Ursprünge der Nikolai-Kirche reichen bis ins Jahr 1309 zurück, als die Pfarrei St. Nikolaus erstmals erwähnt wurde. Die ursprüngliche Kirche befand sich jedoch südöstlich des heutigen Standorts in der Trattengasse. Die Pfarrei, die das Gebiet nördlich der Drau umfasste, gehörte von 1461 bis 1751 zum Bistum Laibach.
Die Gegenreformation brachte bedeutende Veränderungen nach Villach. 1627 wurden Kapuzinermönche in die Stadt eingeladen, und zwischen 1629 und 1633 bauten sie eine Kirche zu Ehren des hl. Ludwig sowie ein Kapuzinerkloster am heutigen Standort der Nikolai-Kirche. Der Bau wurde von Anna Maria Proy und Gräfin Ursula von Thannhausen finanziert. Leider beschädigte ein Erdbeben im Jahr 1690 die Gebäude schwer, die im folgenden Jahr repariert wurden.
1786 zerstörte ein verheerendes Feuer die Kapuzinerkirche, die Klosterbibliothek und die St.-Nikolaus-Kirche. Infolgedessen wurde die Kapuzinerkirche der neue Pfarrsitz von St. Nikolaus. Das Kapuzinerkloster wurde im folgenden Jahr aufgelöst, und die Kirche wurde in eine Pfarrkirche umgewandelt. Ein dreistöckiger Westturm mit Zwiebeldach wurde hinzugefügt, und Teile des Klosters wurden abgerissen.
1886 wurde die Pfarrei den Franziskanern übergeben, die ein neues Franziskanerkloster errichteten, das das ehemalige Kapuzinerpfarrhaus einbezog. Das alte Kloster wurde 1888 abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt. Auch die ehemalige Kapuzinerkirche wurde abgerissen und durch die neogotische Nikolai-Kirche ersetzt, die von Peter Hüter und Pater Johann Maria Reiter aus Tirol entworfen und 1896 geweiht wurde. 1906 wurde die Kirche zur Stadtpfarrkirche erhoben.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Kirche durch Bombenangriffe erhebliche Zerstörungen. Die Fenster und das Dach wurden 1945 ersetzt. Weitere Restaurierungen erfolgten 1967, 1984 und 1995, und 1981 wurde die Krypta für liturgische Zwecke angepasst.
Die Nikolai-Kirche ist eine neogotische Pfeilerbasilika mit Querschiff und einem zweijochigen Chor, der in einem 3/8-Abschluss endet. Die Außenfassade ist durch verputzte Eckquader an den Strebepfeilern, Gebäudekanten und Fenstern geprägt, die sich von einer glatten Putzfläche abheben. Die Hauptfassade zeigt eine dreiachsige Loggia unter einem Pultdach und ein dreiteiliges Maßwerkfenster. Im Giebelbereich befindet sich eine Nische mit einer Statue der Unbefleckten Maria. Der vierstöckige Turm an der Südwestecke hat diagonale Strebepfeiler und einen steilen Helm. An der Nordseite der Kirche befindet sich die Franziskuskapelle mit einem 5/8-Abschluss. Der Chor schließt sich an das Kloster an.
Das Langhaus, mit seinem Rippengewölbe, hat eine zweigeschossige Erhebung ohne Triforium. Der Vierungsbereich, mit abgeschrägten Spitzbögen, ist etwa einen Meter höher als das Langhaus. Das Querschiff ist so hoch wie das Langhaus. Die Seitenschiffe öffnen sich zum Langhaus und zum Querschiff mit Spitzbogenarkaden. Der eingezogene Chor ist durch drei Stufen erhöht. An der Nordseite des Chors befindet sich die Johanneskapelle mit einem Rippengewölbe.
Sechs große Wandgemälde über den Spitzbogenarkaden im Langhaus zeigen Szenen aus der Kindheit Jesu, gemalt 1895 von Emanuel Walch im Nazarenerstil.
Schnitzeljagden in Villach
Entdeckt Villach mit der digitalen Schnitzeljagd von myCityHunt! Löst Rätsel, meistert Team-Tasks und erkundet Villach auf spannende und interaktive Art!
Der Hauptaltar und die beiden Seitenaltäre, die 1896 von Clemens Raffeiner nach Entwürfen von Pater Johann Maria Reiter gefertigt wurden, sind bemerkenswerte Merkmale des Kircheninneren. Der Hochaltar ist ein Flügelaltar mit einem Schrein, der eine Statue des hl. Nikolaus und vier Reliefplatten mit Szenen aus dem Leben des hl. Franziskus enthält, geschnitzt von Josef Bachleitner im Jahr 1896. Die Wochenseite der Altarflügel zeigt Szenen aus dem Leben des hl. Virgil auf der linken Seite und den Tod des hl. Rupert auf der rechten Seite.
Der Marienaltar beherbergt eine Statue der Unbefleckten Maria in seiner Nische, mit Reliefdarstellungen von Szenen aus dem Leben des Evangelisten Johannes und Hirtenmotiven auf den Flügeln. Der Josephsaltar zeigt eine Statue des hl. Joseph mit dem Kind zwischen Skulpturen der Heiligen Pascal und Johannes Capistranus. Die geschnitzten Kreuzwegstationen von 1896 sind das Werk von Franz Schmalzl aus Gröden.
Die Orgel, gebaut von dem Orgelbauer Pirchner, ist ein bemerkenswertes Merkmal der Kirche. Dieses Schleifladeninstrument hat 25 Register auf zwei Manualen und ein Pedal, mit mechanischen Spiel- und Registertrakturen. Die Koppeln umfassen II/I, I/P und II/P.
Ein Besuch der Nikolai-Kirche in Villach ist eine Reise durch Jahrhunderte der Geschichte, Kunst und Architektur. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, diese Kirche bietet ein reichhaltiges und lohnendes Erlebnis. Ihre neogotische Pracht und historische Bedeutung machen sie zu einem Muss im Herzen von Villach.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.