Hoch oben auf einem Hügel mit Blick auf die ruhigen Landschaften von Villach in Österreich thront die Pfarrkirche St. Martin. Sie ist ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertealter Geschichte und architektonischer Entwicklung. Diese bezaubernde Kirche, die dem heiligen Martin gewidmet ist, dem Schutzpatron der Soldaten und Bettler, gewährt den Besuchern Einblicke in das reiche Geflecht der Vergangenheit Villachs, das eng mit der umfassenderen Geschichte der Region verwoben ist.
Die Geschichte der St. Martinskirche beginnt in der Antike, da der Ort bereits zur Römerzeit besiedelt war. Man nimmt an, dass die Ursprünge der Kirche um das Jahr 800 n. Chr. liegen, als sie als religiöses Zentrum für den fränkischen Hof diente. Erstmals wurde sie 1197 als ecclesia S. Martini erwähnt, und bis 1244 hatte sie den Status einer Pfarrkirche erlangt.
Im Laufe ihrer Geschichte hat die St. Martinskirche bedeutende religiöse und politische Veränderungen erlebt. Im 16. Jahrhundert nahm die Kirche den Protestantismus an, bevor sie 1594 durch die Gegenreformation wieder katholisch wurde. In der Barockzeit erhielt sie ihren markanten Zwiebelturm und Änderungen an den Fenstern des Kirchenschiffs, was zu ihrem einzigartigen architektonischen Charme beitrug.
Das architektonische Design der Kirche ist eine harmonische Mischung verschiedener Stile, die ihre lange Geschichte widerspiegeln. Die einschiffige Struktur, flankiert von Seitenkapellen, die von außen wie Querschiffe wirken, endet in einem zurückgesetzten Chor. Der massive Turm, ein Wahrzeichen der Kirche, steht stolz an der südöstlichen Ecke und verbindet das Kirchenschiff mit der Südkapelle.
Besucher werden von einem offenen, zweijochigen Vorraum empfangen, der mit alten Grabsteinen geschmückt ist, darunter eine heraldische Grabplatte aus dem Jahr 1539. Der spätgotische, tonnengewölbte Chor mit seinem Fünfachtelschluss verleiht der Kirche einen Hauch mittelalterlicher Mystik. Die kreuzgewölbten Kapellen, die an ein Querschiff erinnern, verstärken die architektonische Anziehungskraft der Kirche.
Im Inneren ist die Kirche ein Schatz an künstlerischen und religiösen Artefakten. Der barocke Hochaltar, geschaffen von Joseph Preimbl im Jahr 1778, ist ein Meisterwerk der kirchlichen Kunst. Er zeigt einen Ädikula-Altar mit gebrochenem Wellengiebel, der Szenen aus dem Leben des heiligen Martin darstellt. Statuen von St. Peter und St. Paul, die von Johann Mayer geschaffen wurden, flankieren den Altar und erhöhen seine Pracht.
Der Nordquerschiffaltar, der um 1670 entstand, ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Kunstfertigkeit. Er zeigt eine gestufte Doppelsäulenanordnung und ein segmentiertes Gebälk, das mit kunstvollen Kartuschen verziert ist. Das Highlight des Altars ist ein Holzrelief der Madonna mit Kind, das Meister Heinrich von Villach zugeschrieben wird und um 1510 datiert wird.
Die St. Martinskirche blieb nicht von Herausforderungen verschont. Im Jahr 1916 führten Erdrutsche hinter der Kirche zum Einsturz von Teilen der Kirchhofmauer. Noch dramatischer war der Einsturz des Turms im Jahr 1962 während eines Umbaus der Sakristei, der das Kirchenschiff und das Querschiff beschädigte. Der anschließende Wiederaufbau durch Ernst Ranner erweiterte das Kirchenschiff und sicherte die fortdauernde Präsenz der Kirche als spirituelles und gemeinschaftliches Zentrum.
Angrenzend an die Kirche liegt die Kapelle St. Michael, ein spätgotisches Juwel aus dem 15. Jahrhundert. Ihr einfaches zweijochiges Design mit einem Drei-Achtel-Schluss wird von einem sternrippengewölbten Dach gekrönt, das mit Fresken aus der Zeit um 1510-1520 geschmückt ist. Diese Fresken zeigen Heilige wie Florian, Georg, Matthäus und Michael sowie Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer, Anna, der Jungfrau Maria und anderen.
Über ihre architektonische und künstlerische Bedeutung hinaus spielt die St. Martinskirche eine zentrale Rolle in der kulturellen Landschaft von Villach. Bis 1752 gehörte sie zum Patriarchat von Aquileia, wurde später Teil der Erzdiözese Gorizia und gehört seit 1786 zur Diözese Gurk. Im Laufe der Jahre hat die Pfarrei zahlreiche territoriale Veränderungen erfahren, die die dynamische Geschichte der Region widerspiegeln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pfarrkirche St. Martin mehr als nur eine Kirche ist; sie ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte, des Glaubens und der Widerstandskraft Villachs. Ihre Mauern sind erfüllt von Geschichten vergangener Zeiten, während ihre Kunst und Architektur weiterhin Besucher aus aller Welt inspirieren und fesseln. Ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche ist eine Reise durch die Zeit, die eine tiefe Verbindung zum spirituellen und kulturellen Erbe Österreichs bietet.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen