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Kapuzinerkloster Werl

Kapuzinerkloster Werl Werl

Kapuzinerkloster Werl

Das Kloster Werl, auch bekannt als Kapuzinerkloster Werl, ist ein historisches Kloster in der malerischen Stadt Werl in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Diese ehrwürdige Einrichtung hat eine lange Geschichte, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt und sie zu einem faszinierenden Ziel für Geschichtsinteressierte, Architekturfreunde und spirituelle Suchende macht.

Die Ursprünge des Klosters Werl

Die Geschichte des Klosters Werl beginnt im mittleren 17. Jahrhundert. Gegründet im Jahr 1645 von Kurfürst Ferdinand, wurde das ursprüngliche Kapuzinerkloster eingerichtet, um das katholische Leben in der Region zu stärken. Das Kloster entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden religiösen Zentrum, insbesondere nachdem Kurfürst Maximilian Heinrich 1661 das verehrte Bild der Trösterin der Betrübten den Kapuzinern übergab. Dieses heilige Bild, ursprünglich aus der Soester Wiesenkirche, zog zahllose Pilger nach Werl und brachte der Stadt nicht nur spirituelle Bedeutung, sondern auch wirtschaftlichen Wohlstand. Die Kapuziner, die ein bescheidenes Leben von Almosen führten, sahen ihr Kloster bis 1802 mit einer Gemeinschaft von 28 Mitgliedern, darunter mehrere französische Flüchtlinge der Französischen Revolution, aufblühen.

Wandel durch die Jahrhunderte

Die Reise des Klosters durch das 19. und 20. Jahrhundert ist eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit und Anpassung. Trotz der Umwälzungen durch die hessische Übernahme des Herzogtums Westfalen setzte das Kloster seinen Betrieb fort und bot sogar Mönchen aus aufgelösten Kapuzinerklöstern in Rüthen und Marsberg Zuflucht. Doch 1834 wendete sich das Blatt, als die preußische Regierung das Kloster Werl auflöste, was 1836 zur Abreise der letzten Kapuziner führte.

Ein neues Kapitel begann 1848, als die Franziskaner das Kloster wiedererrichteten. Die Kirche und die Klostergebäude, die der Pfarrei gehörten, wurden von den Franziskanern unter einer Vereinbarung gepflegt, die ihnen die Nutzung der Einrichtungen ohne Mietzahlung erlaubte. Die Franziskaner erlebten ihre eigenen Prüfungen während des Kulturkampfs in den 1870er Jahren, als antikatholische Gesetze zu ihrer Vertreibung 1875 führten. Sie kehrten 1887 zurück und setzten ihre Betreuung des heiligen Bildes und der Wallfahrtsbasilika bis zu ihrem Weggang 2019 fort.

Architektonische Wunder und moderne Entwicklungen

Die architektonische Landschaft des Klosters Werl hat sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Die ursprünglichen Kapuzinerklostergebäude wurden Anfang des 20. Jahrhunderts ersetzt, um Platz für die neue Wallfahrtsbasilika zu schaffen. Bis 1904 waren die neuen Klostergebäude fertiggestellt, die eine Mischung aus historischen und zeitgenössischen Architekturstilen zeigten.

1908 erweiterten die Franziskaner ihre Einrichtungen, indem sie ein Exerzitienhaus in einer ehemaligen Residenz des Künstlers Hoffmann südlich der Kirche einrichteten. Aufgrund seiner Beliebtheit wurde 1912 ein neues Gebäude errichtet, das vom Franziskanerbruder Quintilian Borren entworfen wurde. Dieses Exerzitienhaus diente der Gemeinschaft bis zu seiner Schließung im Jahr 2001, danach wurde es 2005/2006 in eine Wohnanlage für betreutes Wohnen umgewandelt.

Das Kloster Werl während der NS-Zeit

Die NS-Zeit war eine herausfordernde Periode für das Kloster Werl. Wallfahrten wurden zunehmend eingeschränkt und schließlich verboten. Trotz dieser repressiven Maßnahmen gelang es Pater Lambert Fester, dem damaligen Wallfahrtsleiter, die Wallfahrtsaktivitäten unter schwierigen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Eine bewegende Geschichte aus dieser Zeit ist die von Pater Kilian Kirchhoff, dessen Asche in der Krypta des Franziskanerklosters im Werler Parkfriedhof ruht. Von einer Frau aus Kassel denunziert, wurde Pater Kirchhoff verhaftet, vor Gericht gestellt und 1944 von den Nazis hingerichtet.

Eine neue Ära unter dem Erzbistum Paderborn

2015 kündigten die Franziskaner an, das Kloster Werl bis 2019 zu verlassen. Diese frühzeitige Ankündigung ermöglichte es dem Erzbistum Paderborn, die Zukunft der Wallfahrtsseelsorge in Werl zu planen. Das Erzbistum erwarb das Kloster 2017, und am 1. September 2019 übernahm ein neues Wallfahrtsteam, bestehend aus Priestern und Laienwallfahrtsseelsorgern. Zwischen Oktober 2019 und Dezember 2021 wurden die Klostergebäude in ein Wallfahrtszentrum umgewandelt, das die Verwaltung kirchlicher Einrichtungen, eine Pilgerherberge mit etwa 80 Betten, zwei Priesterwohnungen und das Konvent der Ursulinen von Werl beherbergt.

Das Simultaneum der Klosterkirche

Das Kloster Werl spielte auch eine einzigartige Rolle im religiösen Leben der protestantischen Gemeinde der Stadt. Anfang des 19. Jahrhunderts lebten etwa 100 Protestanten in Werl, hauptsächlich preußische Beamte. Sie hielten ihre Gottesdienste zunächst in einer Kapelle auf der Gänsevöhde ab. 1831 wurde die Klosterkirche zur gleichzeitigen Nutzung durch katholische und protestantische Gemeinden bestimmt. Diese Regelung führte jedoch häufig zu Konflikten über die Nutzung der Kirche. Das Simultaneum wurde 1851 offiziell aufgelöst, und die protestantische Gemeinde setzte ihre Gottesdienste im Rathaus fort, bis ihre eigene Kirche 1854 fertiggestellt wurde.

Heute steht das Kloster Werl als Zeugnis des dauerhaften Geistes von Glaube und Gemeinschaft. Seine reiche Geschichte, architektonische Schönheit und fortgesetzte Rolle als Wallfahrtszentrum machen es zu einem faszinierenden Ziel für Besucher aus nah und fern. Ob ihr von seiner spirituellen Bedeutung, historischen Faszination oder architektonischen Reiz angezogen werdet, das Kloster Werl bietet allen Besuchern eine einzigartige und bereichernde Erfahrung.

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