Die Propsteikirche St. Peter und Paul, die in Bochum oft einfach als St. Peter und Paul bekannt ist, stellt ein bedeutendes Zeugnis der Geschichte und Spiritualität im Zentrum von Bochum, Nordrhein-Westfalen, dar. Diese ehrwürdige Kirche ist nicht nur die älteste in Bochum, sondern zählt auch zu den zwölf ältesten Kirchen in Westfalen. Daher ist sie ein unverzichtbares Ziel für alle, die sich für Geschichte, Architektur oder kirchliche Kunst interessieren.
Die Ursprünge der Propsteikirche St. Peter und Paul reichen bis ins späte 8. Jahrhundert zurück, als Kaiser Karl der Große einen kaiserlichen Hof auf diesem Gelände gründete. Neben diesem Hof wurde vermutlich eine hölzerne Kapelle zu Ehren des Heiligen Petrus errichtet, was den Beginn der langen Geschichte dieses heiligen Ortes markierte. Im 11. Jahrhundert wurde die Holzkonstruktion durch eine steinerne Kirche ersetzt.
Ein Unglück ereignete sich am 25. April 1517, als ein Feuer die Kirche zerstörte. Doch sie wurde 1547 als spätgotische Hallenkirche wieder aufgebaut und integrierte dabei Elemente des ursprünglichen romanischen Chors. Fast ein Jahrhundert lang, bis zur Fertigstellung der evangelischen Pauluskirche im Jahr 1659, diente sie sowohl katholischen als auch protestantischen Gemeinden in Bochum als einzige Kirche.
Die architektonische Geschichte der Propsteikirche St. Peter und Paul ist geprägt von Widerstandsfähigkeit und Wandel. 1766 wurde der Kirchturm restauriert, und zwischen 1872 und 1874 fanden bedeutende Erweiterungen statt, darunter ein Querschiff, ein polygonaler Chor und eine Sakristei.
Die Bedeutung der Kirche ging über den geistlichen Bereich hinaus, als sie in den 1880er Jahren als trigonometrischer Punkt zweiter Ordnung im preußischen Vermessungssystem diente. Das 20. Jahrhundert brachte weitere Herausforderungen und Veränderungen, darunter ein Brand im Jahr 1920 und erhebliche Schäden im Zweiten Weltkrieg. Restaurierungsarbeiten wurden von 1947 bis 1959 durchgeführt, bei denen die Seitenschiffe verlängert und zwei neue Kapellen hinzugefügt wurden.
Ein Besuch im Inneren der Propsteikirche St. Peter und Paul gleicht einem Rundgang durch ein lebendiges Museum religiöser Kunst und Geschichte. Der Innenraum wurde zwischen 1976 und 1977 vollständig erneuert, was ihm einen Hauch von Farbe und Modernität verlieh, während sein historischer Kern bewahrt blieb. Der Altarbereich wurde nach vorne verlegt und die Restaurierung der Altäre fortgesetzt, um eine lebendige, aber respektvolle Hommage an die Vergangenheit zu bieten.
Zu den Schätzen, die die Kirche beherbergt, gehört das prächtige fünfflügelige Altarretabel aus Lindenholz von etwa 1884, das Szenen aus dem Leben Christi zeigt. Der hölzerne Kreuzaltar, geschaffen von Theodor Brockhinke im Jahr 1884, zeigt einen Gnadenstuhl unter Verwendung von Teilen einer Christusfigur aus dem 13. oder 14. Jahrhundert.
Der 68 Meter hohe Turm der Kirche ist ein charakteristisches Merkmal der Bochumer Skyline. Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war er mit steinernen Brüstungen und Ecktürmen geschmückt. Heute beherbergt er fünf große Gussstahlglocken, die von der Bochumer Verein hergestellt wurden, jede mit ihrem eigenen Klang, die eine harmonische Symphonie erzeugen, die durch die Stadt hallt.
Die Propsteikirche St. Peter und Paul beherbergt eine Vielzahl bemerkenswerter Artefakte. Der Marienaltar von Brockhinke, mit einer Rosenkranzmadonna, die 1875 von Franz Ittenbach gemalt wurde, ist ein Zeugnis des künstlerischen Erbes, das in diesen Mauern bewahrt wird. Das Reliquienschrein, das auf etwa 1100 datiert wird, ist ein weiteres Highlight, mit seinen silber- und goldplattierten Kupfertafeln und spätgotischen Apostelfiguren.
Das steinerne Sakramentshaus von etwa 1460 und das romanische Taufbecken von circa 1175, verziert mit groben Reliefs aus dem Leben Christi, sind weitere Zeugnisse der reichen historischen Vielfalt der Kirche. Das hölzerne Kruzifix, bekannt als das Bladenhorster Kreuz, geschnitzt im Jahr 1352, und die Eichenklagegruppe von etwa 1520, verleihen der Sammlung sakraler Kunst der Kirche Tiefe.
Das musikalische Erbe der Kirche wird durch ihre Orgel verkörpert, die zwischen 1958 und 1959 vom Orgelbauer Franz Breil gebaut wurde. Das Instrument, mit seinen 44 Registern auf vier Manualen und Pedal, wurde 1974 modifiziert, wobei das Brustwerk in ein Schwellwerk umgewandelt und seine Fähigkeiten erweitert wurden. Diese Orgel bereichert weiterhin Gottesdienste und Konzerte und zieht Musikliebhaber aus nah und fern an.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Propsteikirche St. Peter und Paul nicht nur ein Ort des Gebets ist, sondern auch ein Eckpfeiler der kulturellen und historischen Landschaft Bochums. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels, der Widerstandsfähigkeit und der Erneuerung erlebt und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für diejenigen, die eine Verbindung zur Vergangenheit suchen und die zeitlose Schönheit sakraler Kunst und Architektur schätzen.
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