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Musée alsacien de Haguenau

Musée alsacien de Haguenau Haguenau

Musée alsacien de Haguenau

Im malerischen Städtchen Haguenau im Département Bas-Rhin in Frankreich befindet sich das Musée alsacien, auch bekannt als Musée alsacien de Haguenau. Dieses Museum bietet eine faszinierende Reise durch das reiche kulturelle Erbe der Region Elsass. Untergebracht in einem historischen Gebäude aus dem späten 15. Jahrhundert, ist es eine wahre Fundgrube für dekorative Kunst und regionale Artefakte, die einen faszinierenden Einblick in das traditionelle elsässische Leben geben.

Das Historische Gebäude

Das Musée alsacien befindet sich in der ehemaligen mittelalterlichen Kanzlei, einem Gebäude, das um 1486 erbaut wurde und bis 1790 seiner ursprünglichen Funktion diente. Das Gebäude selbst ist ein Wunderwerk historischer Architektur, mit seiner auffälligen bordeauxroten Fassade, die mit den Wappen und Siegeln der Stadt, kaiserlichen Emblemen und den Wappen lokaler Patrizier und bedeutender Persönlichkeiten geschmückt ist. Im 19. Jahrhundert teilweise restauriert, bewahrt das Gebäude viel von seinem ursprünglichen Charme und Charakter.

Ein besonders bemerkenswertes Merkmal der Fassade des Museums ist die astronomische Uhr, eine Nachbildung der Uhr aus dem 16. Jahrhundert vom Ulmer Rathaus, die von Isaac Habrecht hergestellt wurde. Diese Uhr, die 1904 von der Firma Hörz gefertigt wurde, umfasst ein Astrolabium und ein Planetarium, das die Bewegungen der Himmelskörper um die Sonne nachbildet, mit einem Zifferblatt von 2,76 Metern Durchmesser.

Erkundung der Sammlungen

Die Sammlungen des Musée alsacien verteilen sich auf zwei Etagen, wobei das Erdgeschoss hauptsächlich der Begrüßung der Besucher dient. Während ihr das Museum erkundet, werdet ihr auf eine vielfältige Auswahl an Ausstellungen stoßen, die das reiche kulturelle Erbe der Region präsentieren.

Traditionelle Trachten und Textilien

Ein Höhepunkt des Museums ist die beeindruckende Sammlung traditioneller elsässischer Trachten, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Diese Trachten, die in verschiedenen Vitrinen ausgestellt sind, zeigen die Unterschiede in der Kleidung je nach Religion und Familienstand, wie die charakteristischen Hauben, die von Frauen in der Region Hanau getragen wurden. Das Museum zeigt auch eine Vielzahl von Kopfbedeckungen, darunter die ikonische elsässische Coif mit ihrer großen Schleife, bekannt als Schlupfkapp, die später in der Geschichte auftauchte.

Dekorative Kunst und Handwerk

Die Ausstellungen des Museums umfassen auch eine Reihe von dekorativen Künsten und Handwerken, wie Glasmalereien aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die religiöse Figuren wie die heilige Katharina und den heiligen Martin sowie bedeutende Persönlichkeiten wie General Foy und König Karl X. darstellen. Darüber hinaus gibt es Wachsstatuetten unter Glas, darunter Darstellungen des Heiligen Grabes und des Jesuskindes in den Paradiesgärten.

Regionale Keramik und Metallarbeiten

Im zweiten Stock können Besucher eine umfangreiche Sammlung regionaler Keramik bewundern, darunter glasierte Irdenware aus Soufflenheim, die zum Kochen verwendet wurde, und salzglasierte Steingut aus Betschdorf, das zur Konservierung von Lebensmitteln diente. Rekonstruierte Töpferwerkstätten bieten Einblicke in die verschiedenen Techniken des Handwerks. Das Museum zeigt auch Metallarbeiten, darunter zahlreiche Schlösser, geschnitzte Fassstopfen und Holzmodelle für Springerle-Kekse.

Innenrekonstruktionen

Ein bedeutender Teil des zweiten Stocks ist der Nachbildung eines traditionellen elsässischen Bauerninterieurs gewidmet, komplett mit einer Küche und einer Stube mit Alkoven. Diese Ausstellung bietet eine lebendige Darstellung des ländlichen Lebens in der Region, mit ihrem polychromen Schrank aus dem 18. Jahrhundert, der mit Szenen der Passion verziert ist.

Kaminplatten und Öfen

Beim Betreten des Museums werdet ihr von einem Ofen aus dem Jahr 1661 begrüßt, der aus gusseisernen Platten besteht und mit glasierten Terrakottafliesen bedeckt ist. Das Erdgeschoss und die Treppe des Museums beherbergen zahlreiche Kaminplatten und Ofenfronten, die meist im nördlichen Elsass in der Gießerei Zinswiller oder den Schmieden von Jaegerthal, die der Familie Dietrich gehörten, gegossen wurden. Die älteste Platte, die aus dem 16. Jahrhundert stammt, zeigt den heiligen Eligius, den Schutzpatron der Metallarbeiter.

Volkskunst

Das Museum verfügt auch über eine Sammlung von Volkskunst, darunter verzierte Taufbriefe (Goettelbriefe) und Gedenktexte (Leichentexte), die bedeutende Ereignisse im ländlichen Leben dokumentieren.

Schöne Künste

Obwohl das Musée alsacien hauptsächlich auf Volkskunst und Traditionen fokussiert ist, beherbergt es auch einige bemerkenswerte Werke der schönen Künste, wie Die Legende vom Hanfsäer von Charles-Émile Matthis (1883) und Junge Mädchen in der Kirche von Louis-Philippe Kamm (1932).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Besuch im Musée alsacien in Haguenau eine wunderbare Reise durch das reiche kulturelle Erbe der Region Elsass ist. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach neugierig auf das traditionelle elsässische Leben seid, dieses Museum bietet eine Fülle faszinierender Ausstellungen, die euch sicherlich begeistern und inspirieren werden. Also, plant unbedingt einen Besuch im Musée alsacien ein, wenn ihr das charmante Städtchen Haguenau erkundet!

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