In der bezaubernden Stadt Haguenau, die im Grand Est in Frankreich liegt, befindet sich ein verborgenes Juwel, das sowohl Geschichtsinteressierte als auch gelegentliche Besucher anzieht: das Musée historique de Haguenau. Dieses Museum bietet mit seinen vielfältigen Sammlungen und seiner beeindruckenden Architektur eine faszinierende Reise durch die Zeit und zeigt die lebendige Geschichte und das kulturelle Erbe der Region.
Die Ursprünge des Musée historique de Haguenau reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als die Stadt begann, eine vielfältige Sammlung von Münzen, archäologischen Funden, dekorativen Künsten und Volksbräuchen zusammenzutragen. Der Grundstein für das Museum wurde weiter gefestigt, als Bürgermeister Xavier Nessel, ein leidenschaftlicher Sammler und Archäologe, seine umfangreiche Sammlung der Stadt schenkte. Diese großzügige Spende machte den Bau eines eigenen Museumsgebäudes notwendig, das zwischen 1900 und 1905 fertiggestellt wurde.
Das Museumsgebäude selbst ist ein Meisterwerk der neugotischen und neorenaissance Architektur, entworfen von dem renommierten Straßburger Architekturbüro Kuder und Müller. Die Fassade des Gebäudes ist mit kunstvollen Skulpturen, Keramiken und schmiedeeisernen Arbeiten verziert, die den Stil der damaligen Zeit eindrucksvoll widerspiegeln.
Eine der bemerkenswertesten Besonderheiten des Gebäudes ist die Statue von Friedrich Barbarossa, die vom Bildhauer Charles Albert Schultz geschaffen wurde und stolz am Eingang steht. Zudem verfügt das Museum über wunderschöne Keramiktafeln von Charles Bastian, die Szenen zeigen, die von den Illustrationen Léo Schnugs inspiriert sind. Die schmiedeeisernen Arbeiten, einschließlich der Tore und Fenstergitter, wurden von Karl Weiss entworfen und vom örtlichen Handwerker Wilhelm Ehrardt ausgeführt.
Beim Betreten des Musée historique de Haguenau wird man von einer Fülle dekorativer Elemente begrüßt, die die Bühne für die Schätze im Inneren bereiten. Die Halle unter der Treppe beherbergt eine Statue von Herrade de Landsberg, ebenfalls von Charles Albert Schultz geschaffen. Die Wände sind mit Fresken von Auguste Spinner geschmückt, die verschiedene historische Szenen von Haguenau darstellen, darunter das Wissembourg-Tor, das Straßburg-Tor und die Sankt-Nikolaus-Kirche.
Ein Highlight des Innenraums sind die Buntglasfenster von Auguste Schüler, die unter anderem die Verurteilung von Richard Löwenherz durch Kaiser Heinrich VI. in Haguenau im Jahr 1193 zeigen. Diese Fenster, inspiriert von Zeichnungen Léo Schnugs, verleihen der Atmosphäre des Museums Farbe und historische Erzählungen.
Das Musée historique de Haguenau ist bekannt für seine herausragenden archäologischen Sammlungen, die einen Einblick in die antike Vergangenheit der Region bieten. Im Keller befinden sich Artefakte aus der Bronzezeit (1800-750 v. Chr.) und der Eisenzeit (750-50 v. Chr.), darunter mesolithische Feuersteinwerkzeuge und wunderschön polierte neolithische Steinäxte. Ein besonders faszinierendes Exponat ist die Rekonstruktion von bronzezeitlichen Gräbern, die im Wald von Haguenau von Xavier Nessel entdeckt wurden. Diese Gräber mit ihren beeindruckenden 15 Meter Durchmesser Hügeln bieten wertvolle Einblicke in die Bestattungspraktiken der damaligen Zeit.
Die Sammlung aus der Eisenzeit umfasst exquisite Keramiken, Schwerter, Goldschmuck und kunstvoll verzierte Bronzegürtel. Das Museum besitzt auch eine bemerkenswerte Sammlung gallo-römischer Artefakte, darunter Legionärsrüstungen, Statuen von Jupiter-Taranis und Neptun-Rhenus sowie eine Schatztruhe mit bronzenem Tafelgeschirr aus Seltz. Der Besuch endet mit merowingischen Waffen und Schmuck aus dem 8. Jahrhundert, die das reiche klösterliche Erbe der Region hervorheben.
Das Erdgeschoss des Museums ist dem Mittelalter gewidmet, mit einem kürzlich renovierten Raum, der die Gründung der Burg Haguenau um 1115 durch Friedrich II. von Schwaben zum Leben erweckt. Die Ausstellung zeigt die Rolle der Burg beim Schutz der kaiserlichen Besitztümer und ihre Verwandlung in eine florierende Stadt unter der Führung von Friedrich I., auch bekannt als Friedrich Barbarossa. Besucher können mittelalterliche Urkunden, Münzen und Skulpturen sowie ein atemberaubendes Buntglasfenster, das die Verurteilung von Richard Löwenherz zeigt, erkunden.
Die mittelalterliche Sammlung umfasst auch religiöse Artefakte, wie ein Reliquienkopf des heiligen Johannes des Täufers aus dem 14. Jahrhundert und Elemente eines Altars aus dem 15. Jahrhundert. Die Videopräsentation des Museums hebt die exquisiten illuminierten Manuskripte hervor, die in der Werkstatt von Diebold Lauber hergestellt wurden, und bietet einen Einblick in die Kunstfertigkeit der damaligen Zeit.
Im ersten Stock können Besucher Ausstellungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert erkunden, darunter Möbel, Silberwaren und Gemälde. Eine der herausragenden Ausstellungen ist die Sammlung von 7.270 Silber- und Kupferlegierungsmünzen aus den Jahren 1560 bis 1613, die 2005 in einem Garten in Preuschdorf entdeckt wurden. Die Ausstellung zeigt auch Waffen und Rüstungen aus dieser Zeit und bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Region in diesen turbulenten Jahrhunderten.
Der Raum des 18. Jahrhunderts, der 2019 renoviert wurde, enthält eine originale Karte von Ginter, die die Straßen und Gebäude von Haguenau zeigt. Eine interaktive Anzeige bietet detaillierte Informationen über wichtige Strukturen aus dieser Zeit, wie das bürgerliche Krankenhaus und das zivile Krankenhaus von Haguenau.
Das Musée historique de Haguenau ist mehr als nur ein Museum; es ist ein Tor zur Vergangenheit, das den Besuchern eine fesselnde Reise durch die Jahrhunderte bietet. Von seiner beeindruckenden Architektur bis zu seinen sorgfältig kuratierten Sammlungen bietet das Museum ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis, das die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe von Haguenau und der umliegenden Region feiert. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur einen unterhaltsamen und lehrreichen Ausflug sucht, das Musée historique de Haguenau ist ein Muss, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
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