Die Kirche St. Georg, lokal bekannt als église Saint-Georges de Haguenau, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Pracht von Haguenau, einer charmanten Stadt im Département Bas-Rhin im Nordosten Frankreichs. Dieses bemerkenswerte Gebäude, zusammen mit der St. Nikolaus-Kirche und der Marienthal-Basilika, zählt zu den wichtigsten religiösen Wahrzeichen der Region und steht seit 1848 unter Denkmalschutz.
Die Ursprünge der St. Georgskirche reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als sie unter der Schirmherrschaft von Friedrich II. dem Einäugigen, Herzog von Schwaben und Elsass, erbaut wurde. Die Kirche wurde an der Stelle einer früheren romanischen Kapelle errichtet, die von Papst Leo IX., einem gebürtigen Elsässer, geweiht worden war. Der Bau der romanischen Kirche wurde 1143 vom Bischof von Straßburg genehmigt, 1189 fertiggestellt und von Bischof Heinrich von Hasenburg geweiht.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die St. Georgskirche mehrfach erweitert und renoviert. Während des 12. Jahrhunderts verlor die ursprüngliche romanische Struktur ihren Chor und ihre Krypta, da die Kirche erweitert wurde, um der wachsenden Bevölkerung von Haguenau gerecht zu werden. Bemerkenswerte Überreste des ursprünglichen Gebäudes sind zwei Treppentürme, das Fundament des Turms und Teile der Krypta, der halbkreisförmigen Apsis und des südlichen Seitenschiffs.
Im frühen 13. Jahrhundert erfuhr die Kirche bedeutende gotische Ergänzungen, darunter das Querschiff und der achteckige Glockenturm, der kleine Dachgauben auf seinem Turmhelm aufweist. Der neue gotische Chor wurde am 5. September 1283 vom Bischof von Basel geweiht. In dieser Zeit wurde auch die Organisation der St. Georgs-Werkstatt gegründet, die für die Finanzierung und Durchführung der Erweiterungs- und Verschönerungsprojekte der Kirche verantwortlich war.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich die St. Georgskirche weiter. Der hölzerne Rahmen des Langhauses wurde 1228 und erneut 1258 ersetzt. Der gotische Chor und die polygonale Apsis wurden wahrscheinlich zwischen 1268 und 1283 von einer Werkstatt errichtet, die zuvor am westlichen Langhaus des Straßburger Münsters gearbeitet hatte. Das Innere der Kirche weist aufwendige Skulpturen auf, darunter die Atlanten an den Nord- und Südpfeilern des Triumphbogens, die aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts stammen.
Im 14. und 15. Jahrhundert wurden zusätzliche Kapellen gebaut, und 1496 beauftragte Jacques de Fleckenstein, der kaiserliche Untervogt, eine Grabkapelle zum Gedenken an seine Frau, Véronique d'Andlau. Diese Kapelle im flammenden gotischen Stil verfügt über ein Rippengewölbe, das mit den Wappen der Familien Fleckenstein und d'Andlau verziert ist.
Die Kirche wurde im 18. und 19. Jahrhundert umfassend restauriert, einschließlich der Hinzufügung neuer Wandgemälde, Buntglasfenster und neugotischer Einrichtungsgegenstände. Trotz Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die St. Georgskirche zwischen 1958 und 1963 sorgfältig restauriert und bewahrte ihre historische und architektonische Integrität.
Die St. Georgskirche ist ein architektonisches Meisterwerk, das romanische und gotische Elemente auf harmonische und visuell beeindruckende Weise vereint. Die Außenfassade der Kirche besteht aus Sandstein aus den Nordvogesen und gebrannten Ziegeln, wobei die Westfassade, der obere Teil des Vierungsturms und der Chor aus kleinen und mittelgroßen Quadersteinen bestehen.
Eines der auffälligsten Merkmale der Kirche ist ihr achteckiger Glockenturm, der majestätisch über der Stadt aufragt. Das gotische Design des Turms mit seinen Spitzbögen und filigranen Steinmetzarbeiten ist ein Zeugnis für das handwerkliche Können der mittelalterlichen Baumeister. Der Turm beherbergt auch einige der ältesten Glocken Europas, die bis ins Jahr 1268 zurückreichen.
Im Inneren ist das Langhaus der Kirche ein wahrer Augenschmaus. Ursprünglich mit einem hölzernen Rahmen gebaut, wurde es später 1609 durch ein Gewölbedach ersetzt. Das Langhaus zeichnet sich durch seine zehn Joche aus, wobei die romanischen Hochfenster in den sieben östlichen Jochen erhalten geblieben sind. Die Innenarkaden, die von Säulen mit kubischen Kapitellen getragen werden, öffnen sich zu den Seitenschiffen und schaffen ein Gefühl von Offenheit und Erhabenheit.
Der gotische Chor, mit seinem eleganten und luftigen Design, ist zeitgleich mit dem Straßburger Münster entstanden. Die Fenster des Chors sind von skulptierten Laubkordeln umgeben, die auf menschlichen und tierischen Köpfen ruhen. Wasserspeier, die paarweise auf dem skulptierten Fries die Strebepfeiler krönen, verleihen dem Äußeren eine verspielte Note. Im Inneren verfügt der Chor über ein dreifaches Nischengrab mit Sitzplätzen für den Zelebranten und seine Gehilfen, und die Wände sind mit Lanzettfenstern und schlanken Säulen mit Laubkapitellen verziert.
Ein weiteres Highlight der Kirche ist das Sakramentshäuschen, das aus dem Jahr 1523 stammt. Dieses exquisite Stück, geschaffen von Bildhauer Friedrich Hammer, ist ein wahres Juwel der Steinmetzkunst und zeigt filigrane Details und Handwerkskunst.
Besucher der St. Georgskirche können auch die Teufelskrallen bewundern, Spuren, die angeblich von den Schwertern der Soldaten stammen, die den Schutz des heiligen Georg suchten, bevor sie in die Schlacht zogen. Diese faszinierenden Spuren verleihen der reichen Geschichte der Kirche eine zusätzliche Schicht von Mysterium und Legende.
Ein Besuch der St. Georgskirche ist eine Reise durch Jahrhunderte der Geschichte und architektonischen Entwicklung. Sobald ihr eintretet, werdet ihr sofort von der Erhabenheit und Ruhe des Raumes ergriffen. Das majestätische Langhaus der Kirche, mit seinem Gewölbedach und den imposanten Säulen, erzeugt ein Gefühl von Ehrfurcht und Andacht.
Der Chor, mit seinem eleganten gotischen Design, lädt zur Kontemplation und Reflexion ein. Die filigranen Steinmetzarbeiten, die Buntglasfenster und die historischen Artefakte geben einen Einblick in die bewegte Vergangenheit der Kirche und das Leben der Menschen, die hier gebaut und gebetet haben.
Außen bietet der schöne Garten der Kirche einen friedlichen Rückzugsort, mit bunten Blumenbeeten und gepflegten Rasenflächen. Die umliegenden Straßen von Haguenau, mit ihren charmanten Fachwerkhäusern und Kopfsteinpflasterwegen, tragen zur bezaubernden Atmosphäre dieses historischen Ortes bei.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. Georgskirche nicht nur ein Ort des Gebets ist, sondern ein lebendiges Denkmal für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe von Haguenau. Ihre architektonische Schönheit, historische Bedeutung und ruhige Atmosphäre machen sie zu einem Muss für jeden, der diese malerische Ecke Frankreichs erkundet. Ob ihr Geschichtsliebhaber, Architekturenthusiasten oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, die St. Georgskirche bietet für jeden etwas.
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