Im malerischen Städtchen Stade in Niedersachsen befindet sich das Niedersächsische Landesarchiv - Staatsarchiv Stade, ein Ort, an dem Jahrhunderte von Geschichte sorgfältig bewahrt werden. Diese regionale Zweigstelle des Niedersächsischen Landesarchivs ist ein wahres Paradies für Historiker, Genealogen und neugierige Besucher, die einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit durch umfangreiche Sammlungen und akribisch gepflegte Aufzeichnungen erhalten möchten.
Die Ursprünge des Niedersächsischen Landesarchivs - Staatsarchiv Stade reichen bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück, eine Zeit, die von der schwedischen Herrschaft in der Region geprägt war. Nach der Eroberung des Erzbistums Bremen und des Bistums Verden richteten die Schweden in Stade, dem neuen Sitz des schwedischen Gouverneurs, ein modernes Verwaltungssystem ein. Zu diesen administrativen Neuerungen gehörte die Gründung eines Regierungsarchivs im Jahr 1651, das die Grundlage für das heutige Archiv bildete.
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr das Archiv zahlreiche Veränderungen. 1864 übernahm das Staatsarchiv in Hannover die Dokumentensammlungen des Stader Regierungsarchivs, um diese wertvollen Aufzeichnungen besser zu bewahren. Der Zweite Weltkrieg brachte jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich, da viele ältere Dokumente und Aufzeichnungen aus dem Stader Raum durch die Bombardierung Hannovers verloren gingen. Trotz dieser Rückschläge wurde das Archiv 1959 als unabhängige Behörde wiederhergestellt und 1965 in ein neu errichtetes Backsteinhochhaus im südlichen Teil der Stader Altstadt verlegt.
Das Niedersächsische Landesarchiv - Staatsarchiv Stade verfügt über eine beeindruckende Sammlung historischer Dokumente, die einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Region bieten. Das Archiv beherbergt etwa 4.800 Pergamenturkunden aus dem 9. Jahrhundert, über 8.000 laufende Meter Akten und Amtsbücher sowie mehr als 13.000 Karten und Pläne. Diese Sammlungen umfassen Aufzeichnungen von staatlichen und föderalen Behörden, mittelalterliche Dokumente und Manuskripte aus dem Erzbistum Bremen und dem Bistum Verden sowie Aufzeichnungen von Klöstern und religiösen Stiftungen in der Elbe-Weser-Region.
Eines der wertvollsten Stücke des Archivs ist das Diplom von Ludwig dem Deutschen aus dem Jahr 849, das älteste Originaldokument in Niedersachsen. Darüber hinaus besitzt das Archiv nichtstaatliche Sammlungen, darunter Nachlässe bedeutender regionaler Persönlichkeiten, Familien- und Adelsarchive sowie Aufzeichnungen von Unternehmen, Vereinen und verschiedenen Organisationen. Dazu gehören unter anderem das Archiv der Industrie- und Handelskammer Stade, das Archiv des Landkreises Stade und das Archiv des Stader Geschichts- und Heimatvereins.
Das Niedersächsische Landesarchiv - Staatsarchiv Stade ist nicht nur ein Lager für Dokumente, sondern eine lebendige Institution, die Besucher mit einem ausgeprägten Interesse an Geschichte willkommen heißt. Das Archiv befindet sich in der Straße Am Staatsarchiv 1, in einem modernen Gebäude, das den höchsten Archivstandards entspricht. Die Einrichtung bietet eine klare funktionale Trennung zwischen Lagerung, Vorbereitung, öffentlichen und administrativen Bereichen, um effiziente Arbeitsabläufe vom Eingang des Archivguts bis zur dauerhaften Lagerung und Präsentation im Lesesaal zu gewährleisten.
Besucher können die Sammlungen des Archivs durch die Arcinsys-Datenbank erkunden, die Online-Suchen in den meisten Findbüchern ermöglicht. Der Lesesaal bietet eine ruhige und förderliche Umgebung für Forscher, die in die Fülle historischer Aufzeichnungen eintauchen möchten. Egal, ob ihr eure Familiengeschichte erforscht, regionale Geschichte studiert oder einfach nur neugierig auf die Vergangenheit seid, das Archiv bietet eine Fülle von Ressourcen, um eure Neugier zu stillen.
Das neue Archivgebäude, das 2014 eingeweiht wurde, ist ein Modell für innovatives und nachhaltiges Design. Die Einrichtung wurde durch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem Land Niedersachsen und der Freien und Hansestadt Hamburg entwickelt. Das Design des Gebäudes integriert passive Klimakontrollprinzipien, um ein optimales Umfeld für die Erhaltung von Archivmaterialien mit minimalen technischen Eingriffen zu schaffen. Das Fundament des Gebäudes ruht auf etwa 400 Bohrpfählen, die auch zur Energieerzeugung durch Geothermie genutzt werden.
Der Lagerbereich des Archivs, der eine Kapazität von 50 laufenden Kilometern hat, wird gemeinsam mit Hamburg genutzt, das sich 20 laufende Kilometer zur Aufbewahrung seiner Grundbuchdokumente gesichert hat. Diese Zusammenarbeit gewährleistet eine effiziente Nutzung der Ressourcen und senkt die Betriebs- und Energiekosten, wodurch das Archiv zu einem Modell für Nachhaltigkeit und Effizienz wird.
Das Niedersächsische Landesarchiv - Staatsarchiv Stade ist fest entschlossen, sich mit der Gemeinschaft zu engagieren und die Liebe zur Geschichte und zum Erbe zu fördern. Das Archiv beteiligt sich an verschiedenen Projekten und Kooperationen, darunter auch solche, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert werden. Ein bemerkenswertes Projekt ist die Katalogisierung des schwedischen Regierungsarchivs, das Aufzeichnungen aus der schwedischen Herrschaft in der Elbe-Weser-Region enthält. Das Archiv bietet auch jungen Menschen die Möglichkeit, sich durch Freiwilligenprogramme und Praktika mit der Geschichte auseinanderzusetzen, darunter auch eine Stelle für einen Berufsschüler im Bereich Verwaltung.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Niedersächsische Landesarchiv - Staatsarchiv Stade eine wichtige Institution ist, die die reiche Geschichte der Region bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich macht. Seine umfangreichen Sammlungen, hochmodernen Einrichtungen und das Engagement für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die an der Erforschung der Vergangenheit interessiert sind. Ob ihr erfahrene Historiker oder neugierige Besucher seid, das Archiv bietet eine Fülle an Wissen und eine faszinierende Reise durch die Zeit.
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